Monheim Beschilderung für Radverkehr in der Kritik

Monheim. · Stadtverwaltung möchte von Bürgern wissen, wie Radfahren attraktiver werden kann.

Ein Kritikpunkt der Bürger: An der Rheinpromenade sind Radfahrer auf der Rheinseite in beiden Richtungen unterwegs, obwohl es auf jeder Straßenseite Radwege gibt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

An Radwegen, Schutzstreifen oder abgesenkten Bordsteigen herrscht in Monheim kein Mangel. Auch ist der Verkehr in der Rheingemeinde eher überschaubar. Dennoch nutzen nur zehn Prozent aller Monheimer im Alltag das Fahrrad – auch für kleinere Entfernungen. Rund 55 Prozent steigen sogar für kurze Strecken wie zum sonntäglichen Brötchenholen ins Auto, sagt Fachbereichsleiter Andreas Apsel. Warum ist das so? Die Stadtverwaltung möchte von ihren Bürgern mehr darüber erfahren und hat Anfang Oktober auf der Mitdenken-Plattform eine Umfrage gestartet. Die Ergebnisse sollen in ein neues Radverkehrskonzept einfließen und dazu beitragen, dass mehr Menschen aufs Rad steigen, sagt Apsel. Bis Mitte Oktober haben bereits 130 Menschen Anregungen gegeben. Und die Gründe, warum das Fahrrad im Keller stehen bleibt, sind vielfältig.

Die Anordnung der
Parkplätze sorgt für Unmut

Zurück auf die Straße heißt in Monheim an vielen Strecken die Devise. Doch die Menschen wollen es anders. Einige wünschen sich, dass die Fahrradwege und Fahrstreifen deutlicher markiert oder sogar getrennt sind. Das zumindest merkten einige Monheimer auf der Plattform an. Eine Problemstrecke sei der Abschnitt auf der neu gestalteten Krischerstraße. Dort sei auch die Anordnung der Parkplätze gefährlich für Radfahrer, heißt es. Das gilt auch an anderer Stelle: Bärbel Köhler aus Baumberg äußerte diesen Wunsch. Die 82-Jährige fährt regelmäßig den Holzweg bis zur neuen Sporthalle am Waldbeerenberg entlang und fände es gut, wenn es dort wieder – wie früher – einen von der Straße abgetrennten Radweg gebe. „Jetzt müssen wir auf der Straße fahren.“ Problematisch sei teilweise auch die Beschilderung. So solle für die Radfahrer klarer deutlich gemacht werden, wo man den Radweg gegen die Verkehrsrichtung nutzen darf. Als Beispiel wird der neue Kreisverkehr in Baumberg genannt. Von der Kniprode-Grundschule seien viele Radler verbotswidrig am Friedhof vorbei Richtung Monheim unterwegs. Im Kreisverkehr gebe es nur einen Gehweg, aber keinen Fahrradweg. Auch an der Rheinpromenade seien an der Flussseite alle in beide Richtungen unterwegs, obwohl beidseitig Fahrradwege vorhanden sind. Das sei im Zusammenspiel mit Fußgängern, Joggern und Kindern sehr gefährlich. Andere wünschen sich Wege für Radler, die so breit sind, dass sich zwei Radfahrer mit Hänger problemlos begegnen können. Sicherheit müsse an erster Stelle stehen.

Monheimerin regt an, dass nasses Laub regelmäßig entfernt wird

Doch die Stadt könnte auch mit Kleinigkeiten viel erreichen, findet eine Monheimerin. Sie regt an, überhängende Äste beispielsweise an der Berghausener und Monheimer Straße regelmäßig zu schneiden und nasses Laub, das jetzt schon wieder auf den Radwegen liege, zu entfernen. Petra Kaiser und Gaby Mesaros schlagen vor, Radfahrern an den Ampeln Vorrang einzuräumen, durch niedrig angebrachte Ampeln mit zeitlich vorgeschalteter Grünphase. Das gibt es in Düsseldorf schon an einigen Stellen, so in Wersten an der Kreuzung Münchener/ Ickerswarder Straße.

Karin Rockel fährt seit Jahren fast täglich mit dem Fahrrad in die Stadt. Auch sie findet durch die baulichen Veränderungen an der Krischerstraße sei das Fahrradfahren schwieriger geworden, in beiden Richtungen. Die Straße sei recht schmal, um sich sicher neben den Bussen zu fühlen. Der frühere Fahrradweg sei aufgehoben worden. Das finde sie schade.