Politik stimmt für Sicherheits-Poller
Sie sollen ab 2018 die Fußgängerzone vor Anschlägen schützen.
Langenfeld. Versenkbare Poller und bepflanzte Betonkästen an fünf Zufahrten sollen ab dem Frühjahr 2018 die Fußgängerzone sichern. Fast alle Stadtpolitiker waren sich in der Ratssitzung darin einig, dass die Ausgabe von einer halben Million Euro für diesen Schutz gegen Terroranschläge mit Lkw wie in Nizza oder Berlin angemessen sei.
Allein Joachim Herzig (SPD) stimmte dagegen. „Das ist ein falsches Signal der Politik“, befand er in der Sitzung. „Wo wollen wir denn die Grenzen ziehen? Überdachen wir demnächst die City wegen Drohnen mit Bomben? Wer Anschläge machen will, wird das tun. Dieses viele Geld sollten wir besser in den Bau von Kitas stecken.“
Mit dieser Meinung stand Herzig indes allein da. „Natürlich kann man Anschläge nicht gänzlich verhindern“, entgegnete ihm Bürgermeister Frank Schneider (CDU) mit Blick auch auf die tödlichen Menschenjagden mit Pkw in London. „Aber wir müssen unsere großen Feste und Veranstaltungen sowie den Wochenmarkt mit vielen Menschen sichern.“ CDU-Fraktionschef Jürgen Brüne bezeichnete es zwar als „bitter, dass Städte ihre Bürger gegen solche Terroranschläge schützen müssen. Aber wir haben keine andere Wahl.“ Ähnlich äußerten sich Günter Herweg (Grüne) und Gerold Wenzens (BGL). Dieter Braschoss (CDU) merkte als Organisator des Stadtfests der Vereine an: „Größtmögliche Sicherheit ist am wichtigsten.“
Bislang werden hierzu als Barrieren gegen Lkw an beiden Fußgängerzonenrändern der Solinger Straße sowie an den Zufahrten Friedhof- und Ganspohler Straße jeweils große Wassertanks platziert. Teils werden zusätzlich Lastwagen quergestellt, die bei Bedarf ein Stück zurücksetzen, um etwa Rettungswagen ein- und ausfahren zu lassen. mei