Ponyhalle: Tauziehen um Genehmigung

Der Reitsportverein Monheim und die Stadtverwaltung streiten immer noch wegen einer Ponyhalle. Jetzt ist auch noch die Untere Wasserbehörde mit im Spiel.

Monheim. „Das Ding muss weg“ — das hatte Michael Kraus, Leiter der Bauaufsicht, im März gegenüber der WZ gesagt. Mit dem „Ding“ war die Ponyreithalle des Reitsportvereins Monheim an der Lindenallee Am Werth gemeint. Das Gerüst des Baus steht heute immer noch.

Rückblick: Der Reitsportverein errichtete die Halle damals ohne Baugenehmigung. Falsche Informationen des Aufbauers waren laut Stallbeauftragtem Werner Kaiser Schuld. „Wir dachten das gilt als fliegender Bau.“ Doch da der Bau länger als drei Monate stehen sollte, gilt das Gebäude nicht als „fliegend“, wie beispielsweise Kirmesfahrgeschäfte. Zudem fehlte das sogenannte Prüfbuch des Herstellers, in dem Unterlagen zur Statik, Abnahme und Aufstellorten enthalten sind. „Wir haben die Halle von einem Fremdanbieter gekauft. Die Unterlagen waren nicht vollständig“, sagt Kaiser.

Mittlerweile seien sie es und mit dem Bauantrag der Stadt eingereicht worden. Die Reithalle soll jetzt von ihrem momentanen Standort in den nördlichen Bereich neben den Springplatz versetzt werden. Das hat den Vorteil, dass der Bau dann aus der Deichschutzzone III rückt. Bauwerke die dort errichtet werden, müssen von der Bezirksregierung genehmigt werden.

Michael Kraus bleibt derweil bei seiner Aussage: „Die Konstruktion, wie sie dort steht, ist instabil und lebensgefährlich.“ Das Zeltbauwerk vom Hersteller sei in Einzelteilen verändert worden und kein Original-Gesamtsystem mehr.

Das gibt auch Werner Kaiser zu. „Es sind falsche Teile aus Aluminium verarbeitet worden. Die tauschen wir bei der neuen Konstruktion am neuen Standort durch Original-Stahlelemente aus“, sagt der Stallbeauftragte. Er wirft der Verwaltung eine „künstliche Verlängerung“ des Genehmigungsverfahrens vor. Der Bürgermeister hätte ihm zugesagt, der Bauantrag wäre in drei Wochen bearbeitet. „Mittlerweile sind wieder sechs Wochen verstrichen“, sagt Kaiser.

Vergangene Woche habe er eine Nachricht bekommen: Er solle sich an die Untere Wasserbehörde in Mettmann wenden — wegen der Abwasserregelung. „Was für eine Abwasserregelung? Wir wussten gar nicht, was die von uns wollten.“ Michael Kraus weiß, warum die Behörde eingeschaltet werden muss: „Als festes Gebäude, das die Halle ja sein soll, braucht sie auch eine Regelung für Regenwasser.“ Und da die Halle im Außenbereich steht, sei automatisch auch die Untere Wasserbehörde zuständig.

Den Vorwurf, seine Behörde würde die Genehmigung künstlich in die Länge ziehen, weist er entschieden zurück. „Wenn der Antrag von Anfang an gestimmt hätte und komplett gewesen wäre, läge er sicher nicht sechs Wochen bei uns. Hier geht es um Kinder, da muss alles ganz genau geprüft werden.“