Prost! Süffiges aus Langenfeld
Andres Schütz, Alexander Müller und Björn Hoffmann haben mit Hilfe eines Brauers das „Langenfelder Alt“ kreiert.
Langenfeld. Vor 16 Jahren lernten sie sich im Fußballstadion bei einem Fortunaspiel kennen. Während sie im Fanblock Altbier tranken, dachte aber noch keiner der jungen Männer daran, dass sie bald schon ihr eigenes in den Händen halten werden.
„Die Idee, ein Langenfelder Alt zu erschaffen, entstand aus einem Spaß heraus“, sagt Alexander Müller, mittlerweile IT-Consultant. „Langenfeld ist eine junge, aufstrebende Stadt mit Potenzial — aber ein eigenes Bier hat sie noch nicht. Das werden wir ändern.“
Dabei ist nur einer der Männer Langenfelder. „Wir sind alle oft und gerne in Langenfeld. Uns gefällt die Stadt einfach. Sie ist modern, wirtschaftlich gesund, und das Langenfelder Völkchen ist sehr nett“, sagt Müller, der in Monheim wohnt.
Die witzige Idee des IT-Consultant, einem Versicherungskaufmann und einem Kommissionierer wurde konkreter, ein befreundeter Brauer aus Monheim angesprochen und in die Pflicht genommen, ein nicht zu bitteres Alt zu kreieren.
„Langenfeld liegt am Bieräquator, es wird Alt und Kölsch getrunken. Deshalb sollte das Langenfelder Alt nicht bitter sein. Niemand soll das Gesicht verziehen.“ Und eine Besonderheit sollte es auch haben: „Es ist naturtrüb. Ich kenne kein Alt, das diese Besonderheit hat“, schwärmt Müller.
Vier bis fünf Brau-Versuche brauchte es, bis alle mit dem Ergebnis zufrieden waren. Und nicht nur ihnen schmeckt das Bier. „Wir haben schon rund 100 Leute testen lassen. Die Rückmeldung war durchweg positiv“, sagt Müller.
Innerhalb von vier Stunden wurde eine Internetseite auf die Beine gestellt, um das Bier weiter zu bewerben. Beinahe täglich wurden die Männer angesprochen, ob ein Fass für eine Gartenparty oder ein Jubiläum bereits bestellt werden könne. Und auch mit Gastronomen sei man bereits im Gespräch.
Doch bevor das Bier auf Partys oder Lokalen über die Theke geschoben wird, hat es seinen richtigen Auftritt am kommenden Wochenende auf der Bierbörse in Benrath. Mehrere 10 000 Besucher werden in der Fußgängerzone erwartet, die sich an neue Biersorten heranwagen. Im August werden Andreas Schütz, Alexander Müller, Björn Hoffmann auf der Opladener Bierbörse und der Brauer ihr Alt bewerben.
Ihre Idee lassen sich die Männer einiges kosten. 17 000 Euro haben sie bereits investiert. Schließlich mussten auch 1000 Gläser bedruckt, 5000 Bierdeckel und Fässer mit insgesamt 3500 Litern hergestellt werden. Ums Geld verdienen geht es der Gruppe aber nicht. „Es soll nicht unseren Job ersetzen. Es soll ein Spaß bleiben“, sagt Müller. Dennoch: Die Gruppe sucht bereits in Langenfeld eine Immobilie, um das Bier vor Ort herstellen zu können.