Pyrotechniker: Zigaretten-Automaten nicht mit Böllern gesprengt

In Langenfeld wurden vier Zigaretten-Automaten innerhalb von 40 Tagen zerstört. Über Täter, Vorgehen und Motive wird gerätselt.

Langenfeld. Immer passierte es nachts. Immer gab es einen lauten Rums. Immer gab es eine erhebliche Zerstörung. In Langenfeld gehen die Automaten-Sprenger um.

Vier gesprengte Zigaretten-Automaten in 40 Tagen: am 8. Januar an der Langforter Straße, am 9. Dezember an der Jahnstraße, am 8. Dezember an der Martinstraße, am 30. November an der Haus-Gravener-Straße. Doch warum sprengt man einen Zigarettenautomaten? Die Polizei sagt, man wisse nichts über mögliche Motive der Täter.

Im Internet gibt es derweil Videos, in denen man sieht, wie Leute Automaten in die Luft jagen. Im Text dazu steht dann zum Beispiel, das sei ein Weg, um an Zigaretten zu kommen, auch für Minderjährige. Jetzt, nach dem Jahreswechsel, gibt es auch immer wieder die Vermutung, dass Automaten mit Silvesterböllern gesprengt werden. Der Monheimer Dietmar Löffler ist Stuntman und Pyrotechniker und sagt: „Automaten sprengt man nicht mit Böllern.“

Zum einen brauche man dafür eine größere Menge. Eine Handvoll Böller reiche nicht aus, so Löffler. Zum anderen verursachten Böller Feuer, die Zigaretten im Automaten verbrennen. Bei Sprengstoff sei das anders. Es gebe eine Explosion, aber kein Feuer.

Der oder die Täter scheinen sich also auszukennen mit dem, was sie da tun. Sie wissen um die nötige Menge an Sprengstoff und dessen Wirkung. Für die Automatenhersteller sind solche Sprengungen ein Problem. Dass sie sich nicht wirklich schützen können, liegt auf der Hand. Der Schaden ist in der Regel vierstellig — gestohlene Zigaretten, gestohlenes Geld und zerstörte Automaten.

Bei den vier Sprengungen in Langenfeld lag der Schaden laut Polizei jeweils zwischen etwa 1500 und 2000 Euro. Die Täter entkommen oft — aber nicht immer: Am 30. November fasste die Polizei nach einer nächtlichen Automatensprengung an der Haus-Gravener-Straße zwei 16 und 24 Jahre alte Verdächtige. Die Täter der Sprengung vom Montag konnten aber flüchten. Sie wurden allerdings von Anwohnern der Langforter Straße gesehen, die vom Knall der Sprengung geweckt worden waren und dann aus dem Fenster guckten. Sie berichteten der Polizei von vier jungen, schwarz gekleideten Männern mit Sturmmasken oder Mützen, die zu Fuß in Richtung Weißenstein flüchteten.

Ob es einen Zusammenhang zu den beiden Dezember-Sprengungen gibt, ist unklar. Die Polizei ermittelt.

In Monheim gab es indes auch einen gesprengten Zigaretten-Automaten. Der Fall liegt aber zeitlich etwas länger zurück: Ende August in Baumberg.