Rat: Klares Ja zur Inklusion

Mitwochabend schloss sich die Politik den Vorstellungen der Verwaltung an, dass die Integration aller mit einer Lenkungsgruppe intensiviert werden soll.

Monheim. Niemand wird ausgegrenzt. Das ist der Kern von Inklusion. Und es ist ein hoher Anspruch. Die Realität sieht oft anders aus. Doch Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet. Das ist bindend. Und entsprechend ist besagte Inklusion auf den Weg zu bringen — auch in Monheim.

Ganz neu ist das Thema nicht. Die Politik hat auch bereits signalisiert, dass sie bereit ist, mehr Personal für die Inklusion einzusetzen. Schließlich gehe diese weitgreifend durch alle Gesellschaftsschichten. Ausgrenzung droht nicht nur Behinderten, sondern ebenso beispielsweise jungen Eltern, die sich mit dem Kinderwagen nicht frei im Stadtbild bewegen können. Senioren mit Rollator können ein Lied davon singen. Und viele Migranten werden in Sachen Bildung ausgegrenzt. Die Stadtverwaltung schlug vor, erste Planungsschritte vorzubereiten.

Mittwochabend nun präsentierte sie im Rat mit Raimund Patt einen Experten. Sein Entwicklungsbüro in Horhausen (Westerwald) ist spezialisiert auf Inklusion. Und er präsentierte eine erste Projektskizze. Außerdem gab es in der Sitzung Nachfragen aus der Politik. Doch damit nicht genug. Uwe Trost, Bereichsleiter Soziales im Rathaus, präsentierte den Fraktionen eine ausführliche Vorlage. Und die Marschrichtung war klar: „Veränderungsprozess unter Beteiligung möglichst vieler Akteure aus unterschiedlichen Bereichen sicherstellen“, sagt Trost.

Trost schlug vor, dass der Prozess durch eine Lenkungsgruppe begleitet wird, die mit Vertretern örtlicher Verbände und Vereine sowie Vertretern aus Rat und Verwaltung zu besetzen ist. Der Prozess soll extern begleitet werden. Außerdem schlug die Verwaltung vor, die Inklusion mit dem Ziel „Aktive Gestaltung des demografischen Wandels“ zu verknüpfen. Denn die Themen stünden in unmittelbarem Zusammenhang. Einzelheiten einer möglichen Verknüpfung sollen im Sozialausschuss am Donnerstag, 25. April, vorgestellt werden — so der Vorschlag.

Schließlich folgte der Stadtrat einstimmig dem Beschlussvorschlag der Verwaltung. Außerdem bedankten sich die Politiker beim Referenten Raimund Patt. „Wir sind in Sachen Inklusion alle Lernende. Aber wir wollen das“, brachte es Werner Goller (SPD) auf den Punkt. Bürgermeister Daniel Zimmermann versprach, zügig die weiteren Schritte einzuleiten.