Rathaus-Center: Wettkampf der Investoren
Für den Bau des dritten Komplexes gibt gleich mehrere Interessenten. Oppenheim hat seinen Teil verkauft.
<strong>Monheim. Den Leerstand im Einzelhandel in der Stadtmitte dadurch bekämpfen, dass noch mehr Verkaufsfläche geschaffen wird - diese Logik der städtischen Wirtschaftsförderung um Bürgermeister Thomas Dünchheim mögen viele nicht so recht nachvollziehen. Entsprechend negativ werden die Chancen gesehen, dass es einen Investor für den Bau eines weiteren Einkaufscenter-Komplexes in der Stadtmitte gibt. Doch Tatsache ist, dass es zur Zeit gleich mehrere Interessenten gibt. Dünchheim will lediglich konstruktive Gespräche bestätigen und verweist auf die nächste Sitzung des Planungsausschusses am 16. August. Dort werde man der Politik "einige Neuigkeiten" präsentieren. Aber nach WZ-Informationen gibt es mindestens fünf mögliche Investoren, die Konzepte vorgelegt haben.
Wohl definitiv vom Tisch ist die Idee, alle Teile des Rathaus-Centers unter einen Hut zu bekommen. "Davon haben wir uns verabschiedet", so der Bürgermeister. Mehr will er zu Eigentumsverhältnissen nicht sagen.
Doch nach Informationen unserer Zeitung hat Oppenheim (bisher Besitzer des Centers II unter anderem mit Kaufpark) verkauft. Vom Wiesbadener Hauptsitz des Immobilienunternehmens war aber bis gestern Abend keine Stellungnahme zu bekommen. "Sollen die doch verkaufen. Es kann nur besser werden", kommentiert es ein Einzelhändler aus dem Center.
Doch zurück zum geplanten dritten Komplex. "Bei der Auswahl des Branchenmix wird die Stadt ein gehöriges Wörtchen mitreden", betont Dünchheim. Mehr will er dazu nicht sagen. Doch es sickert durch, dass es bereits konkrete Anfragen von Einzelhändlern gibt, die nicht innerhalb der Stadt umziehen würden, sondern tatsächlich neu kämen.
Ist-Zustand Der bestehende Komplex mit etwa 8000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist nur schwer in ein Gesamtkonzept zu packen, weil die Immobilie mehrere Besitzer hat.
Soll-Zustand Die städtische Wirtschaftsförderung hat zwar die Idee aufgegeben, beim Rathaus-Center alles aus einem Guss zu gestalten. Doch mit dem Neubau wird nicht nur die Verkaufsfläche verdoppelt. Die Stadt will durch entsprechende Verträge mit Inverstoren auch Einfluss nehmen auf den Branchenmix dort. Damit sollen steuerlich eventuell lukrative Leerstände (Abschreibung) verhindert werden.