Monheim: Ehepaar verprügelt Nachbarn
Zwei Monheimer mussten sich gestern vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Gefährliche Körperverletzung.
<strong>Monheim. Worum ging es denn eigentlich im Nachbarschaftsstreit? "Tja, wenn man das heute noch so genau wüsste", sagte der Richter. "Es sieht so aus, als seien die Angeklagten zu laut gewesen." Doch exakt war der Tathergang nicht mehr nachzuvollziehen. Dem Vorsitzenden des Gerichts war deshalb sehr daran gelegen, endlich einen Schlussstrich unter den Fall zu ziehen. Ein Monheimer Ehepaar hatte ein anderes verprügelt - allerdings schon im Juni 2002. Turbulent muss es damals hergegangen sein. Laut Staatsanwaltschaft verwickelten sich die beiden Angeklagten und die Geschädigten zunächst in ein Wortgefecht. Der angeklagte Mann (51) stürzte sich dann auf den anderen Herrn, brachte ihm Platzwunden und Schürfwunden bei und gab ihm eins auf die Nase: Verdacht auf Nasenbeinbruch! Seine Gattin attackierte währenddessen die Frau. Letztere fiel zu Boden. Die 41-jährige Täterin packte den Kopf der Geschädigten und schlug ihn mehrmals hintereinander auf den Boden - Schädelprellung!
Das Ehepaar räumt die Taten ein
Vor Gericht räumte die Besitzerin zweier "Restaurants der etwas anderen Art", wie der Richter die Etablissements nannte, ihre Tat ein. Auch ihr angestellter Ehemann zeigte sich geständig. Unter dieser Voraussetzung stellte der Vorsitzende des Gerichts das Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung vorläufig ein.
Die beiden Übeltäter müssen innerhalb von sechs Monaten 800 Euro (der Mann) und 600 Euro (die Frau) an die Staatskasse zahlen. Dann ist die Sache vom Tisch. "Ursprünglich sollte ein Zeuge in der Türkei vernommen werden. Doch die türkische Justiz informierte uns erst nach zwei Jahren, dass sie den Zeugen nicht finden kann", begründete der Richter die lange Verzögerung des Verfahrens.
Zwischen den beiden Ehepaaren scheint übrigens mittlerweile Frieden eingekehrt zu sein. Sie sind jetzt allerdings auch keine Nachbarn mehr.