Rhein-Ruhr-Express: keine Haltestelle für Langenfeld?

36 000 Arbeitsplätze und viele Pendler bietet die Stadt. Trotzdem wird die Prüfung einer Haltestelle für den Rhein-Ruhr-Express abgelehnt.

Langenfeld. Bevor der geplante Rhein-Ruhr-Express (RRX) in Nordrhein-Westfalen Passagiere im 15-Minuten-Takt zwischen den großen Städten am Rhein und im Ruhrgebiet befördern kann, sorgt eine aktuelle, von der Stadt Düsseldorf initiierte, Studie zu einem möglichen RRX-Halt in Benrath vor allem in Langenfeld für Unmut.

Jetzt liegt nämlich die vom Land NRW bei der Bahn in Auftrag gegebene Studie vor, die die technische und betriebliche Machbarkeit eines RRX-Haltepunktes in Benrath bejaht.

„Offensichtlich misst der Landesverkehrsminister hier mit zweierlei Maß, wenn er bereit ist, eine entsprechende Untersuchung aus Landesmitteln bei der Deutschen Bahn für den Haltepunkt Benrath in Auftrag zu geben, obwohl die Planfeststellung für Düsseldorf noch gar nicht eingeleitet worden ist. Land und Bund sind gehalten auch in Bezug auf den RRX-Haltepunkt Langenfeld endlich ihre Hausaufgaben zu erledigen“, fordert Bürgermeister Frank Schneider.

Bereits 2008 hätten die Städte Langenfeld und Monheim gemeinsam die Einrichtung eines RRX-Haltes gefordert. Schließlich sind beide Städte attraktive Gewerbestandorte mit aktuell mehr als 36 000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und einem hohen Anteil täglicher Berufspendler.

Entmutigen lässt sich Schneider nicht. „Wir werden nicht müde, uns in diesem Themenfeld weiter ins Spiel zu bringen und unser Recht auf Chancengleichheit einzufordern. Denn Langenfeld und Monheim sind keine schlechteren Standorte als Düsseldorf und Köln, nur weil sie kleiner sind.“

„Wir haben in verschiedenen Schreiben an das Bundes- sowie NRW-Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn anregt, einen RRX-Haltepunkt in Langenfeld zu überprüfen“, sagt Stadtplaner Stephan Anhalt. Auch für das aktuell laufende Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt zwischen Langenfeld und Leverkusen habe die Stadt entsprechende Stellungnahmen abgegeben.

Unter anderem schlägt sie vor, auf der Strecke Düsseldorf- Köln-Deutz, auf der vier RRX-Linien fahren sollen, jeweils eine Linie in Benrath, eine in Langenfeld, eine in Leverkusen-Mitte und eine in Köln-Mülheim halten zu lassen. So könnte die Taktfrequenz von 15 Minuten sowie das Prinzip „nur wenige Haltepunkte“ eingehalten und gleichzeitig die Erschließung der Region verbessert werden.

Die Antworten aus den Ministerien seien bislang immer ablehnend gewesen, unter anderem mit dem Hinweis darauf, dass bereits 2007 abschließend über die Haltepunkte entschieden worden sei. „Uns wurde mit Hinweis auf den Kosten-Nutzen-Faktor signalisiert, dass ein zusätzlicher Haltepunkt das Gesamtprojekt gefährden könnte“, sagt Anhalt. Weder in Langenfeld noch in Benrath sollte demnach der RRX halten.