Rheinbogen: Bürgerbegehren wird immer wahrscheinlicher

Am Mittwoch will die SPD im Ausschuss noch einmal alles in die Waagschale werfen für den Erhalt des Gebietes südlich der Lindenallee. Doch der Antrag hat kaum Chancen.

Monheim. In Sachen Umgestaltung des Rheinbogens wird eines immer wahrscheinlicher: ein Bürgerbegehren. Zur Erinnerung: Vor allem CDU und Peto wollen dem Bereich rund um die Lindenallee Am Werth ein neues Gesicht geben und verstärkt für die Naherholung nutzen.

Spielflächen und Grillplätze sind südlich der Allee vorgesehen. „Damit wird nur ein Bruchteil der rund 380 Hektar Landschaftsschutzgebiet im Rheinbogen angerührt“ — argumentiert auch Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Finger weg“, mahnen vor allem SPD, Naturschützer und Bürgerverein Monheim.

Am Mittwoch werden die Genossen im Planungsausschuss noch einmal versuchen, das Projekt zu stoppen. „Planungsarbeiten für den Bereich südlich der Allee werden sofort eingestellt“, werden sie unter anderem beantragen. Die vorgesehenen Landesmittel solle man stattdessen vor allem für eine Attraktivierung des Rheinspielplatzes und die Einrichtung eines Abenteuerspielplatzes verwenden.

Außerdem werden weitere Sitzmöglichkeiten für ältere Menschen vorgeschlagen. SPD-Planungsexperte Werner Goller hofft im Vorfeld der Sitzung vor allem, dass der Bürgermeister und die Peto noch von ihren Plänen abrücken.

Doch das Stadtoberhaupt denkt gar nicht daran. „Und die Peto wird auch bei ihrer Vorstellung bleiben. Ich war am Montagabend noch in der Fraktion. Da hat sich nichts geändert“, betont Zimmermann. Außerdem verweist er darauf, dass doch gerade erst im Stadtrat der Antrag der Grünen beschlossen worden sei, einen Workshop zu dem Thema zu organisieren. „Der Termin steht: Es ist der 11. Mai. Wir werden alle Gruppierungen einladen. Es ist jedem freigestellt, ob er kommt oder nicht“, sagt der Bürgermeister.

Werner Goller kann dem Workshop tatsächlich wenig abgewinnen: „Hier geht es doch schlicht und einfach darum: Soll diese einzigartige Landschaft erhalten bleiben oder nicht? Und deswegen sagen wir Nein zu einer Überplanung südlich der Lindenallee.“ Auf die CDU kann die SPD auch nicht setzen. „Wir bleiben bei unserer Meinung und sind da auf einer Linie mit der Peto“, sagt Markus Gronauer, Stadtverbandsvorsitzender der Union.

Für Werner Goller stehen damit nun alle Zeichen auf Bürgerbegehren. Und er ist sicher: „Da werden sich Peto und CDU noch wundern.“ Was den SPD-Ratsherren so selbstsicher macht ist die Tatsache, dass sowohl die Naturschützer als auch die im Hegering organisierten Jäger und der Bürgerverein Monheim bereits volle Rückendeckung signalisiert haben. Außerdem wetzt die SPD bereits im Internet die Messer. Derzeit wird ein Informationsportal erstellt, dass die Genossen als überparteilich beschreiben.