Schranken bremsen Fahrer aus

Die Schranken an der Kaiserstraße waren in dieser Woche an zwei Tagen defekt. Pläne für Unterführung kommen voran.

Schranken bremsen Fahrer aus
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. Zweimal innerhalb weniger Tage haben in dieser Woche die Schranken am Bahnübergang Kaiserstraße über Stunden hinweg nicht funktioniert. Kreis- und Bahnpolizisten sperrten jeweils den Verkehr, so dass niemand die Gütergleise passieren konnte. „Dieser Übergang ist wirklich ein leidiges Thema“, befand Werner Alex aus Richrath. „Bei solchen Sperrungen kommen Kinder zu spät zur Schule, weil die Linienbusse nicht mehr pünktlich sein können. Und am Mittwoch gab es einen Rückstau bis zum Kreisel Rietherbach.“

Der städtische Verkehrsplaner Franz Frank bestätigt die teils gravierenden Auswirkungen am Montag und vor allem am Mittwoch, als vom frühen Morgen bis zum späten Vormittag der Übergang gesperrt war. „Wir haben im Straßennetz normalerweise vier bedeutende Ost-West-Verbindungen. Wenn zur aktuellen Vollsperrung der A 542 in Richtung Monheim nun auch noch die Achse über den Bahnübergang unterbrochen wird, dann stauen sich die Autos auf der Hildener Straße und am Winkelsweg natürlich zusätzlich.“ Fußgänger und Radfahrer konnten immerhin statt des Schrankenübergangs Kaiserstraße die Unterführung Haus Gravener Straße nutzen. Bis auch Autofahrer zwischen Richraths Ortsmitte und Hildener Straße die Güterzugstrecke unterqueren können, werden noch einige Jahre vergehen. Dabei gibt es in Langenfeld kein Bauvorhaben, das länger aufgeschoben wurde als die Schließung des Bahnübergangs Kaiserstraße. Seit mehr als 30 Jahren tüfteln Politiker und Ingenieure an Plänen für einen Tunnel anstelle der durch Schranken geregelten Fahrt über die Gleise. Doch dann kippte 2012 die Ratsmehrheit einen schon baureifen Entwurf für eine mit rund acht Millionen Euro veranschlagte Unterführung. Stattdessen schwenkten die Stadtpolitiker zu einem deutlich abgespeckten Tunnelentwurf der Bahn AG um: Danach soll die Kaiserstraße nach Norden verlängert, unter den Gleisen hindurchgeführt und in der Nähe des Autohauses Lindemann an die Hildener Straße angeschlossen werden.

Nach Franks Angaben kommen bei diesem Tunnel voraussichtlich Bau- und Planungskosten von 2,14 Millionen Euro auf die Stadt zu. Neben den beiden Fahrspuren für Autos soll Frank zufolge ein Geh- und Zweirichtungs-Radweg angelegt werden. „Dieser Radweg wird wie in der Unterführung an der Hardt getrennt geführt und geht im Tunnel nicht so tief in den Boden wie die Straße daneben. Dadurch sind Steigung und Gefälle für die Radler nicht so groß.“ Im Sinne der Bettine-von-Arnim-Schüler zweigt dieser Geh- und Radweg in Richtung Hildener Straße hinter den Gleisen nach rechts ab und führt weiter in Richtung Schule. Am neuen Übergang über die Hildener Straße wird wohl eine Ampel installiert. Um das Projekt auf den Weg zu bringen, muss der Stadtrat die entsprechende Vereinbarung mit der Bahn beschließen. Dann folgt ein neues Planfeststellungsverfahren. Frank rechnet damit, dass bis zum Baubeginn „mindestens drei, eher fünf Jahre vergehen werden“. Der Autoverkehr auf der Kaiserstraße werde während der Bauzeit allenfalls geringfügig eingeschränkt.