Schüler protestieren für mehr Unterricht

Langenfelder Gymnasiasten beteiligen sich an Aktionstag und verhängen die Kunstwerke an der Schule.

„Kunst ist dann mal weg“ war am Mittwoch überall da zu lesen, wo sonst Kunst an der Schule zu sehen ist.

Foto: Anna Schwartz

Langenfeld. Die Flure im Konrad-Adenauer-Gymnasium sind weiß, die Vitrinen sind leer und auch die Skulpturen in einem Innenhof sind verhangen. Überall kleben Zettel, auf denen geschrieben steht: „Kunst ist dann mal weg“. Der Grund für das Verschwinden der Kunst ist der bundesweite Aktionstag „Bildung braucht Bilder — und dafür guten Kunstunterricht an allen Schulen“ des Bundes deutscher Kunsterzieher.

„Wir wollen zeigen, wie es ohne Kunst in der Schule aussehen würde“, sagt Ute Licht, Schulpflegschaftsvorsitzende des KAG. Am KAG sei die Situation wohl noch in Ordnung, doch an immer mehr Schulen ist ein fachlich fundierter Kunstunterricht nicht mehr möglich. Oft wird fachfremd unterrichtet, in einigen Jahrgangsstufen gibt es gar keinen Kunstunterricht mehr.

„Kunst ist ein wichtiges Fach und deshalb wollen wir heute ein Zeichen setzen“, so Licht. Organisiert wurde die Verhüllungsaktion vor allem von den Eltern. „Durch die Kunst ist ein soziales Miteinander möglich“, sagt Susanne Halbach, eine engagierte Mutter. „Sie gehört für mich zum Leben dazu.“

Auch für die Schülerin Lisa Wrubel ist Kunst wichtig: „Ich hätte gerne Mediendesign studiert“, sagt die 17-Jährige. „Da ist es natürlich besser, wenn man einen Kunst-Leistungskurs belegt hat.“ Zwar haben sich für den Kurs genug Schüler gemeldet, doch zustande gekommen ist er wegen Fachlehrermangels dennoch nicht.

„Kunst ist einfach ein guter Ausgleich zu den Lernfächern“, findet auch Henning Wentzien. „Aufgrund von G 8 ist die Freizeit zu gering, um sich da mit Kreativität zu beschäftigen.“

Am Konrad-Adenauer-Gymnasium hofft man nun, dass die kahlen Wände die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen.