Sebastian Heck spielt um den Bundessieg

Das Bundesfinale von „Jugend musiziert“ findet am Wochenende in Paderborn statt. Mit dabei ist der 17-jährige Langenfelder, der sich gegen 19 Konkurrenten durchsetzen muss.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Für Familie Heck aus Langenfeld war das Ziel des Pfingstausflugs seit Ende März klar: Es geht nach Paderborn, zum Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Der 15-jährige Sohn Sebastian qualifizierte sich in Münster im Landeswettbewerb als Drummer für die finale Entscheidung 2017. Aus 19 Startern in seiner Kategorie und Altersklasse wird am Samstag und Sonntag, 3. und 4. Juni, der Bundessieger gesucht.

Der Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, der sowohl in der Big Band des Gymnasiums unter der Leitung von Christian Höller als auch im Blasorchester der Musikschule bei Thomas Forkert für den richtigen Rhythmus sorgt, wird vor der kritischen Jury vier Stücke spielen. Stücke, mit denen er bereits im Regional- und im Landeswettbewerb angetreten ist. „Die Idee ist, dass die Vorträge entsprechend den Anregungen der Juroren in den Vorrunden verbessert und weiter entwickelt werden“, erklärt Holger Hälbig, Sebastian Hecks Musiklehrer.

Sebastians Liebe zum Schlagzeug entwickelte sich früh. „Die ersten Snare-Drums bekam er als Fünfjähriger. Er nutzte jede freie Minute, musste nie zum Proben aufgefordert werden“, erinnert sich Mutter Elisabeth. Bereits als Zehnjähriger wurde er Drummer der Big Band im Gymnasium und „ragte kaum über das Schlagzeug hinaus“ damals.

In Erinnerung bleibt allen Beteiligten der 16. Juni 2014: Das Konzert der Bundeswehr Big Band, mit der sich der Langenfelder Holger Hälbig, 33 Jahre Schlagzeuger und Perkussionist der Band, verabschiedete.

Elisabeth Heck, Sebastians Mutter

Der zuschauende Sebastian war nicht nur begeistert. Er wollte unbedingt bei Hälbig Unterricht nehmen. Hälbig war von den Fähigkeiten und Fortschritten Sebastians so überzeugt, dass er die Teilnahme am Musik-Wettbewerb vorschlug. Hälbig-Schüler wurden übrigens schon zweimal Bundespreisträger.

Für Sebastian, nebenbei Badminton-Spieler beim FCL („Das fördert die Koordination“), war stundenlanges Üben nie ein Problem. Aber um Familie und Nachbarschaft nicht zu überfordern, kam zur Wettbewerbsvorbereitung ein elektronisches Schlagzeug in den Keller des Einfamilienhauses.

„Die Weihnachtsferien verbrachte Sebastian fast komplett im Keller.“ Es ging darum, vier insgesamt mindestens 15 Minuten lange Wettbewerbsbeiträge zu erarbeiten. Eine Improvisation oder Eigenkomposition muss dabei sein. Bei einem der Beiträge wird er vom Düsseldorfer E-Bassisten Julian Schwiebert begleitet.

Die Teilnahme an bisherigen Wettbewerben, der Kontakt zu anderen Musikern, das macht Sebastian große Freude. „Speziell das Voneinander-Lernen, der Gedankenaustausch.“ Auch bei der WDR Big Band konnte er schon einmal Probenluft schnuppern. Ob er später mal beruflich mit Musik zu tun haben will, weiß Sebastian noch nicht. Auf jeden Fall möchte er eine eigene Combo aufbauen — oder mal in einer „richtigen“ Jazzband spielen.