So holt sich Monheim ein Stück Frankreich
Baguette, Käse und Wein — mehr braucht es nicht für ein typisch französisches Mahl.
Monheim. Eine drückende Hitze liegt über dem kleinen Festplatz in Monheim am Rhein. Hier hat die Stadt einen „Französischen Markt“ auf die Beine gestellt. Und zu einem guten französischen Käse oder Flammkuchen gehört natürlich auch ein guter Wein. „Die örtliche Gastronomie wurde angesprochen, ob wir nicht auch Wein verkaufen möchten“, erzählt Jan Lohrum vom Hotel und Restaurant „Zum Vater Rhein“, der gemeinsam mit Pascal Lütz vom „Zollhaus 1257“ für die Weinverköstigung sorgt. „Wir haben uns bewusst in einem großen Zelt zusammengetan“, erläutert Jan Lohrum. Es gehe hier nicht um Konkurrenz, sondern darum, gemeinschaftlich etwas zu präsentieren.
Pascal Lütz, Weinhändler
Eigentlich sollte es am Freitagnachmittag ein kleines Weinfest geben, doch Jan Lohrum und Pascal Lütz wollten das gute Wetter nutzen. „Wir haben beschlossen, alle drei Tage mitzumachen“, erklärt Jan Lohrum. Schließlich sollten die Besucher des „Französischen Marktes“ die Gelegenheit haben, es sich auf den vielen Sitzgelegenheiten mit einem Gläschen Wein gemütlich zu machen und der Musik zu lauschen. „Wir haben überwiegend französische Weine dabei“, sagt Pascal Lütz. Chardonnay, Sauvignon Blanc, aber auch Champagner. „Und Fruchtsecco für die Kinder“, betont Lohrum.
Besonders gefragt bei den hochsommerlichen Temperaturen seien natürlich die Weißweine, aber auch fruchtige Roséweine. Da hat Pascal Lütz genau das Richtige dabei — einen Torique Rosé aus Spanien. „Der muss eiskalt getrunken werden“, verrät Lohrum. So gibt Pascal Lütz erst ein paar Eiswürfel ins Weinglas, bevor er mit dem gut gekühlten Rosé aufgießt. Auch Gabriele Mertens hat sich einen eiskalten Rosé gegönnt. „Der ist leicht und fruchtig“, sagt sie begeistert, „genau das Richtige bei der Hitze.“ Sie trinke auch ganz gerne mal einen Rotwein am Abend, aber dann lieber in der kühleren Jahreszeit.
Damit liegt Gabriele Mertens genau im Trend, wie Jan Lohrum erzählt: „Man wählt den Wein heute nach dem Wetter.“ Galt früher noch die strenge Regel: Weißwein zu hellem Fleisch, Rotwein zu dunklem Fleisch, geht der Trend heute vor allem zu leichten Weinen. „Vor allem die jungen Leute möchten keine so schweren Rotweine mehr“, weiß Pascal Lütz. Leckere Weine zu gutem Essen gibt es hier heute noch von 11 bis 20 Uhr.
Wer Lust auf ein kleines, köstliches, französisches (Vor-)abendmenü hat, ohne zu kochen, dem sei hier eine Zusammenstellung empfohlen, die auch outdoor-tauglich ist. Marktorganisator Horst Brauner gibt dazu Tipps, was auf keine Fall fehlen sollte. Als Grundstock nimmt man eine französische Baguette — eine oder mehrere Brotstangen. Dann sollten drei verschiedene sorten Käse auf dem Tisch stehen. ein Chebris (ein weicher Käse aus Ziegen- und Schafsmilch) , ein Brie de Meaux (der „König der Käse“, aus der Region um Paris) und ein Comté (Hartrohmilchkäse aus der französischen Region Franche-Comté).
Dazu könnte sich eine Landpastete — eine Paté Forestier — gesellen. Oliven (in vielen Varianten) ergänzen das Ensemble. Angesichts der hohen Temperaturen empfiehlt der Frankreich-Experte einen kühlen Weißwein, etwa eine Chardonnay oder eine Rosé aus der Provence. Als Dessert könnten Frankreichliebhaber zu Macarons greifen oder aber zu dem wunderbar weichen Nougat de Montelimar. Das ist ein schnell zusammengestelltes, aber typisch französiches Mahl.