Sportgemeinschaft Monheim: Gefahr durch neue Abgaben

Wenn der Energie-Euro kommt, könnten sich manche Mitglieder den Vereinsbeitrag nicht mehr leisten, sagt der Vorstand.

Monheim. Mit fast 2300 Mitgliedern ist die Sportgemeinschaft Monheim der größte örtliche Verein. "Das sind sogar 776 mehr als im Vorjahr, obwohl wir 62 Hallenstunden weniger und ein verschlechtertes Angebot im mona mare haben", erklärte SGM-Vorsitzender Karl-Heinz Göbel während der gut besuchten Jahreshauptversammlung am Mittwochabend. Die beinahe sensationelle Mitgliederentwicklung liegt auch daran, dass die fast komplett in Eigenleistung gebaute Halle gut angenommen wird.

Stolz verwies Göbel auf die Kinder- und Jugendabteilung mit 400 Jungen und Mädchen bis sechs Jahren und 1300 Kinder bis 14 Jahren. Negativ werde sich auswirken, wenn der von der Stadtverwaltung mit Bürgermeister Daniel Zimmermann an der Spitze geplante "Energie-Euro" zum Tragen komme.

Hintergrund ist die Idee, in Zeiten der knappen Kassen die Vereine bei den Hallenkosten stärker in die Pflicht zu nehmen. Göbel: "Wir müssten dann 2010 rund 48 000 Euro für die SGM zahlen. Das wäre für uns ein dicker Brocken, den wir kaum stemmen könnten. Nur durch Beitragserhöhungen wäre das in etwa auszugleichen."

Das bedeute aber, dass etwa 500 Kinder und Jugendliche der SGM den Rücken kehrten, vor allem aus sozial schwachen Familien. "Wir müssen uns mit anderen Vereinen zusammen tun und über diese Planung sprechen", so Göbel..

Allerdings, darin war sich der gesamte Vorstand einig, müsse man der verschuldeten Stadt helfen und über Sparvorschläge diskutieren. Beitragserhöhungen im Erwachsenenbereich und Gruppenzusammenlegungen wären dann unvermeidbar.

Ein weiterer Hieb von Göbel in Richtung Stadtverwaltung: "Manches wird versprochen, aber nicht gehalten. Mittlerweile haben alle Grundschulen, die Hauptschule und die Realschule bis 16 Uhr Unterricht. Erst danach können die Sporthallen genutzt werden. Das sind für uns 62 wegfallende Sportstunden. Dass ab dem Schuljahr 2010/11 für die Vereine die Nutzung der Meitner-Realschule wegfällt, bekommt man auch nur nebenbei mitgeteilt." Ohne den Bau der eigenen Gymnastikhalle am Häck-Stadion wäre die Zukunft der SGM nicht sehr rosig, resümierte der Vorstand.

Sowohl Göbels Rechenschaftsbericht als auch die der 15 Abteilungen wurden mit Beifall aufgenommen. Da auch der Kassenbericht von Schatzmeister Reinhard Brasse eine sehr gute Haushaltsführung dokumentierte, wurde der Vorstand entlastet.

Bei den Neuwahlen zum Vorstand wurde Vorsitzender Karl-Heinz Göbel einstimmig in seinem Amt bestätigt. Zu seinem Stellvertreter wurde Axel Dammlaks bestimmt. Schatzmeister ist Reinhard Brasse. Die Pressegeschäfte führt Marion Prondzinsky. Sie trat aus beruflichen Gründen nicht mehr als stellvertretende Vorsitzende an. Sozialwartin ist Sigrid Scheerhans, Kulturwart Friedhelm Vierus.

Natürlich wurde auch das viel diskutierte Sportstättenkonzept angesprochen. Strittig ist inzwischen nur noch, wo die Bezirkssportanlage Bregenzer Straße neu gebaut werden soll.

Hier sind die SGM-Mitglieder mehrheitlich der Meinung, dass der beste Standort am Kielsgraben wäre. Nutzen wird das wenig. Denn eine Mehrheit von Peto, SPD und Grünen ist für den Neubau in Baumberg-Ost nahe der Wolfhagener Straße. Die Entscheidung fällt am Dienstag im Rat.