Sprach- und Leseförderzentrum: Erster Blick ins Hahn-Haus
Das Sprach- und Leseförderzentrum an der Neustraße bekommt für 460 000 Euro neue Räume. Am 9. März wird es offiziell eröffnet.
Monheim. „Es riecht noch ganz frisch“, sagt eine Besucherin begeistert. Auch ein anerkennendes „Wow“ macht die Runde und ein Lob: „Das hat sich echt gemacht.“ Die Rede ist vom Ulla-Hahn-Haus. Das Sprach- und Leseförderzentrum an der Neustraße steht im Mittelpunkt des ersten Themenabends von Peto30plus in diesem Jahr. Rund 20 Teilnehmer nutzen am Dienstagabend die Gelegenheit, das komplett sanierte Haus zu besichtigen und sich von Projektleiterin Julia Gerhard über die Angebote und Projekte informieren zu lassen.
Der Wohnhauscharakter ist trotz Sanierung erhalten worden. Die Räume sind hell und einladend, die Grundausstattung ist schlicht und modern: weiße Wände, Türen und Möbel, dazu dunkles Parkett und als Farbtupfer knallrote Sitzhocker. Alles wirkt nun, da es fertig ist, viel größer als der Rohbau es einst erahnen ließ. „Ich bin total beeindruckt, wie viel Raum das kleine Haus bietet“, meint auch Lydia Schwammborn-Weiß. „Die Weite und das Moderne sind ganz toll“, sagt Christiane Walkenhorst-Risse begeistert und auch Benedikt Reich und Laura Töpfer finden die Mischung aus modernem und historischem Bauwerk richtig gut.
Vom Foyer aus führt eine schwarze Stahltreppe in die erste Etage. Dort ist ein 70 Quadratmeter großer Raum entstanden, der nun für Veranstaltungen genutzt wird. Ein Hingucker ist die neue Dachkonstruktion. Sie kombiniert die alten, dunklen Holzbalken mit neuen, hellen Balken und wurde bewusst offen gelassen. „Die Konstruktion ist fein ausgearbeitet“, sagt Martin Winkelsett.„Das Haus ist architektonisch gelungen. Da kann sich Monheim drüber freuen, vor allem die Kinder.“
Bürgermeister Daniel Zimmermann erinnert an die aufwendige Sanierung und die große statische Herausforderung, die der Umbau mit sich gebracht hat und wie aus vielen kleinen Räumen und zwei einzelnen Haushälften schließlich ein Gebäude wurde. 460 000 Euro hat der Umbau gekostet, 300 000 hat das Land beigesteuert.
In dem Veranstaltungsraum unter dem Dach sollen sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene wohlfühlen. „Der Raum bietet die nötige Neutralität gemischt mit Wärme und ist dadurch passend für viele verschiedene Zielgruppen“, sagt Julia Gerhard. Das Angebot zur Sprach- und Leseförderung ist breit gefächert. Es gibt beispielsweise Vorleseangebote und Theater mit den Allerkleinsten, Hörspielproduktionen für Vorschulkinder, Schreibwerkstätten, Autorenlesungen und Vorlesetheater für Schulkinder und außerschulische Projekte wie das „Buch vorm Film“, die „Schreiboase“ in den Sommerferien oder ganz neu in 2013 den Kulturrucksack. Dieses Projekt steht unter dem Motto: „Durch den Fluss verbunden — Piwipp hurra!“ und wird für Zehn- bis 14-Jährige in Kooperation mit der Stadt Dormagen angeboten. Hinzu kommen Fortbildungsangebote für Fachkräfte, ein Netzwerk für Lesepaten, eine Kooperation mit der FH Düsseldorf und natürlich der Ulla-Hahn-Autorenpreis, der 2012 zum ersten Mal vergeben wurde, sowie der UH!-Literaturpreis der jungen Leser, mit dem im Herbst zum ersten Mal ein Autor ausgezeichnet wird.
„Als Deutschlehrerin geht mir das Herz auf, bei dem, was hier alles auf die Beine gestellt wurde“, sagt Christiane Walkenhorst-Risse. Am Samstag, 9. März, können sich beim Tag der offenen Tür alle Interessierten selbst ein Bild vom neuen Ulla-Hahn-Haus machen.