Stadt informiert über Flüchtlinge
In Baumberg erläuterte Bürgermeister Daniel Zimmermann unter anderem Alternativen zur Unterbringung und aktuelle Zahlen.
Monheim. Mehr als 200 Bürger nutzen am Dienstagabend im Bürgerhaus Baumberg die Chance, sich von Bürgermeister Daniel Zimmermann über die aktuelle Lage beim Thema Flüchtlinge informieren zu lassen. Primär ging es um Baumberger Belange, aber auch Grundsätzliches gab es zu erfahren.
Bis vor drei Wochen waren in Monheim 375 Flüchtlinge in etwa 40 Wohnungen und Unterkünften untergebracht. Dann verpflichtete das Land die Stadt, für weitere 150 Flüchtlinge eine Erstaufnahmestelle zu schaffen. Seitdem leben 147 Menschen in der Lieselotte-Diem-Sporthalle. Nächste Woche — so die Ansage der Bezirksregierung — werden diese die Stadt wieder verlassen, jedoch sofort 150 neue Menschen einziehen. Infolge der steigenden Zahlen verändert sich der Verteilungsschlüssel für die Gemeinden fast täglich. Monheim muss inzwischen 77 Personen zu den 375 zusätzlich aufnehmen. Zimmermann erwartet sogar einen Anstieg auf bis zu 600 Menschen.
Ziel ist es, die Diem-Sporthalle zum Schulhalbjahresbeginn im Februar frei zu bekommen. Es ist notwendig, zusätzliche Sammel-Unterkünfte zu schaffen. Die deutlich wirtschaftlichere und auch aus Integrationszwecken vorzuziehende Anmietung von weiteren Privatwohnungen ist in größerem Umfang kurzfristig nicht zu realisieren. Aufgestellt werden sollen daher Container an der Bregenzer Straße auf dem Grundstück, das jetzt noch die Musikschule nutzt. Auch die angrenzende Fläche soll genutzt werden. Mit der schnellen Ratsentscheidung hofft Zimmermann „trotz leer gefegtem Containermarkt bis Februar 2016 bezugsfertige Räume zu erstellen“.
Denkbar ist eine Erstaufnahmeeinrichtung des Landes für 180 Personen. Neben den Wohncontainern (60 Zimmer) entstünden zentrale Einrichtungen für Gesundheit, Essen, Sicherheit. Oder es würde für den eigenen Bedarf eine Einrichtung für 125 Personen (50 Zimmer) entstehen, die keine zentralen Räumlichkeiten benötigt, weil die Menschen in ihren Zimmern kochen.
Fragen gab es zu Herkunft und Religion der Asylbewerber und den Kosten. Klagen erhoben verschiedene Anwohner der Stauffenbergstraße über Lärm aus der Diem-Halle und vom Schulhof „wenige Meter von ihren Wohnungen entfernt“. Zimmermann wies darauf hin, dass der „in drei Schichten arbeitende, überdurchschnittlich intensive Sicherheitsdienst“ die im guten Umgang mit Nachbarn unverzichtbare Nachtruhe zwar von 22 bis 6 Uhr gewährleisten könne, er aber das Leben der Flüchtlinge auf dem Hof nach Schulschluss und an Wochenenden ausdrücklich begrüße. „Die Menschen müssen sich beschäftigen“, so Zimmermann.