Stadt verschickt Fragebögen zum Thema Ehrenamt

Die Stadt hat 26 000 Haushalte angeschrieben, um die Wünsche von Freiwilligen zu ermitteln.

Langenfeld. Wie viele Langenfelder sind ehrenamtlich tätig? In welchen Bereichen engagieren sie sich? Und fühlen sie sich ausreichend anerkannt? Viele Fragen zum Thema Ehrenamt sich bislang noch offen. Doch das soll sich ändern: Die Stadt hat Anfang Juni an alle Haushalte Fragebögen verteilt, um sich ein Bild über das Ehrenamt in Langenfeld zu machen.

Laut Marion Prell, Erste Beigeordnete der Stadt, ist eins sicher: Ohne Menschen, die sich freiwillig engagieren, geht es nicht. „Schon im ersten Demografie-bericht 2003 wurde erkannt, dass das Ehrenamt zukunftsträchtig ist und wir eine Freiwilligenagentur brauchen.“ Anfang 2006 wurde die Freiwilligenagentur ins Leben gerufen und — anders als in anderen Städten — im Rathaus angesiedelt. „Das gibt uns die Möglichkeit, auch Hauptamtliche einzubeziehen“, sagt Prell.

Die Freiwilligenagentur versteht sich als Drehscheibe: Das freiwillige Engagement soll dort gefördert und unterstützt werden. Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, findet Hilfe. Auch wer für seine Organisation freiwillig engagierte Bürger sucht, wird unterstützt. Die Freiwilligen können Kindern bei den Hausaufgaben helfen, Senioren im einem Internetcafé betreuen, Lebensmittel für eine gemeinnützige Organisation sammeln oder den Garten eines Seniorenwohnhauses pflegen.

Eine wichtige Frage, die bereits von der Politik diskutiert wurde, ist die Art der Anerkennung. Von der Einführung einer Ehrenamtskarte, mit der Vergünstigungen — zum Beispiel der Eintritt ins Kino — verbunden sind, hatte die Stadt bisher abgesehen. Denn diese sei nur für Volljährige.

„Die zentralen Vorgaben für die Ehrenamtskarte sind unglücklich, denn sie grenzen einen wichtigen Teil der Ehrenamtlichen, die Jugendlichen, völlig aus“, hatte Jugenddezernent Ulrich Moenen im November vergangenen Jahres gesagt. Auch Marion Prell schweben andere Formen der Anerkennung vor: „Fortbildungsangebote zu schaffen, wäre meiner Meinung nach ein Anreiz, der nachhaltig wirkt. Aber es geht darum, was die Ehrenamtlichen wollen.“

Und das wird in den verteilten Bögen abgefragt: jährlich stattfindende Veranstaltung zur Würdigung der Ehrenamtlichen, Verleihung von Ehrennadeln oder doch Vergünstigungen beim Parken? „Wir sind sehr gespannt, was dabei herauskommt“, sagt Prell.

250 ausgefüllte Fragebögen von Ehrenamtlichen sind bereits im Rathaus eingegangen. Von den angeschriebenen 70 freien Trägern haben bisher zwei geantwortet. „Da erhoffen wir uns noch mehr Rückmeldungen. Auch deren Erfahrungen sind für uns wichtig“, sagt Prell.

Noch bis zum 31. August kann der Bogen auf der Internetseite der Freiwilligenagentur ausgefüllt oder im Rathaus, Referat Soziale Angelegenheiten, abgegeben werden.