Stadtführung mit Smartphone-Quiz
Die Handy-Safari durch die Altstadt macht Spaß und ist informativ. Ein Test.
Monheim. Der Gedanke an eine Schnitzeljagd. Der macht dieses Gefühl von Abenteuer. Denn nicht zu wissen, wo es langgeht und sich führen zu lassen, das ist spannend. Und wie ist das, wenn dabei ein Handy sagt, wo’s langgeht? Wir wählen die Tour für Kinder und starten am Vogelort. Das ist am Gokart-Verleih mit Blick auf den Rheinbogen. Jetzt, im Frühling, ist es dort besonders schön.
Der Guide schickt uns über die Kreuzung Richtung Altstadt, dann über die Turmstraße links in die Freiheit. Dort gibt es die erste Frage: „Welches Amt befand sich im Haus mit der Nummer 8?“ Dieses Haus an der Freiheit 8. Das ist eigentlich ein Unscheinbares. Unten beige verputzt, das erste Geschoss weiß gestrichen, der Giebel mit Schieferplatten verkleidet. Dass es eine besondere Geschichte hat und sehr, sehr alt ist: Wer hätte das im Vorbeigehen und auf den ersten Blick geahnt, wenn das Handy uns hier nicht gestoppt hätte?
Aber genau so ist es. Dieses Haus war sehr wichtig früher. Und was war in diesem Haus untergebracht? Ein Finanzamt? Standesamt? Verkehramt? Postamt? Das sind die Antwortmöglichkeiten, die die Smartphone-Rallye hier für Acht- bis 14-Jährige vorgibt.
Wer die Antwort nicht weiß, der liest. Unter der Hausnummer hängt ein Schild. „Lass uns mal lesen“, sagt meine Begleitung. Was genau wir gelesen haben, das wollen wir an dieser Stelle nicht verraten. Dann wäre es ja langweilig, wenn man sich selbst auf eine Tour durch die Stadt begibt. Etwa 1,5 bis 2 Stunden soll unsere Tour insgesamt dauern. Für korrekte Antworten gibt es auch Punkte. Das spornt an.
Stadtführungen mit dem Handy. „Die gibt es in Monheim schon seit 2014“, sagt Maximiliane Richtzenhain vom Tourismus-Management der Stadt. Offiziell heißt die Tour „Citisafari“. Es gibt sie für Kinder und Erwachsene — auch in Köln und Bonn. Da allerdings kostet der Spaß zwölf Euro. In Monheim ist das Angebot gratis — weil die Stadt sponsert. Sie wirbt dafür zum Beispiel auf Flyern. Aber so richtig sei es noch nicht bei den Monheimern angekommen, dass es die Touren gibt, so Richtzenhain. „Das ist ein bisschen schade, denn es macht Spaß, sich so führen zu lassen“, findet auch mein kleiner Begleiter.
Wir kommen dann noch vorbei am Brunnen am Kradepohl und zählen Tiere, wir entschlüsseln das Datum, an dem die evangelischen Altstadtkirche eingeweiht wurde, wir lesen über die Geschichte des Schelmenturms, sehen alte Bilder, suchen die Anschlussstelle für den Zapfhahn am Bibi-Brunnen und natürlich geht es während der Tour auch noch um Monheims Gänseliesel.