Stadtmuseum lockt auswärtige Besucher
Besonders die Sonderschauen ziehen viele Gäste aus Nah und Fern an.
Langenfeld. Nach zwölf Wochen ist gestern im Langenfelder Stadtmuseum die Ausstellung über den Worpsweder Jugendstil-Künstler Heinrich Vogeler zu Ende gegangen. Die Künstlerkolonie bei Bremen ist vielen ein Begriff. Aber Vogeler? Um so überraschter ist Museumsleiterin Hella-Sabrina Lange über den Erfolg der Schau: „Insgesamt kamen mehr als 2000 Besucher. Damit hat sie es in die Top Five unserer Ausstellungen der vergangenen Jahre geschafft“, freut sich die 36-Jährige.
Was sie und ihren Stellvertreter Eckart Heske (49) besonders freut: Die Anziehungskraft ihres Hauses über Langenfeld hinaus wächst. „Wir registrieren mehr Zulauf von auswärtigen Besuchern, sei es anhand der Gästebuch-Einträge und der Buchung von Gruppenführungen, sei es durch vermehrte Anfragen nach Wegbeschreibung oder ÖPNV-Anfahrt“, sagt Heske. Genaue Zahlen, wie viele der jährlich insgesamt 8000 bis 9000 Ausstellungsbesucher von auswärts kommen, gebe es zwar nicht, aber der Trend sei eindeutig feststellbar: Ob literaturbegeisterte Frauen aus Düsseldorf-Kaiserswerth, Fotografie-Fans aus dem Bergischen oder Kunstinteressierte aus Wesel — das Stadtmuseum gehört längst nicht mehr den Langenfeldern allein.
Als einen Grund für den Erfolg nennt Heske die „gute alte“ Mund-zu-Mund-Propaganda: „Wenn eine Besuchergruppe eine gelungene Führung erlebt hat, haben wir direkt 15 neue Multiplikatoren.“ Hinzu kämen der neue Facebook-Auftritt des Museums und das Tourismuskonzept des Kreises. „Darin sind wir gut eingebunden“, sagt Lange. Aber auch die Langenfelder würden verstärkt umworben, so etwa durch die museumspädagogische Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen. „Hierfür macht sich besonders die Neukonzeption der ständigen Ausstellung zur Stadtgeschichte bezahlt“, unterstreicht Heske.
Bei den Ausstellungskonzeptionen setzt das sechsköpfige hauptamtliche Museumsteam, das von zahlreichen Ehrenamtlern aus dem Förderverein unterstützt wird, auf große Namen wie Dalí oder Chagall, aber auch auf populäre Themen aus der Alltagskultur wie Lego, Tulpen oder Schuhmode. „Ein jüngeres Publikum ziehen die Foto-Ausstellungen an. Zu der Schau mit Tieraufnahmen von Jim Brandenburg kamen zusätzlich noch viele Familien mit Kindern“, berichtet Lange.
Schon in zweieinhalb Wochen, am Donnerstag, 12. Mai, folgt die nächste Foto-Ausstellung, dann anlässlich des städtischen Finnland-Jahres. In Vorbereitung sind darüber hinaus „Deutsche Künstler im Exil“ und — wieder einmal schlagerverdächtig — „Der Blaue Reiter“.