Streit um Bier endet vor Gericht

Mann verprügelte Freundin, weil sie Kasten nicht bezahlen wollte.

Wuppertal/Monheim. Weil er seiner früheren Lebensgefährtin (38) die Augenbraue aufgeschlagen, sie beschimpft und bedroht hat, muss ein Industriemechaniker (40) aus Monheim für ein halbes Jahr ins Gefängnis. Das Landgericht Wuppertal wertete die Vorwürfe als erwiesen und bestätigte in zweiter Instanz das Urteil des Amtsgerichts Solingen.

Auslöser für den handfesten Streit Anfang Oktober in der Solinger Wohnung der Frau soll ein Kasten Bier gewesen sein. Den habe der alkoholkranke Angeklagte von ihr gekauft haben wollen, erklärte die 38-Jährige im Zeugenstand. „Er hat gesagt, er könne zu Miete und Lebensmitteln nichts dazugeben. Aber für Tabak und Alkohol hatte er immer Geld.”

Er habe sie als “Schlampe” beleidigt, sie getreten und mit Fäusten geschlagen, sogar, als sie schon über dem linken Auge geblutet habe. Nachdem er von ihr abgelassen hatte, habe sie ihn aufgefordert, sofort zu gehen: „Ich lasse mich doch nicht schlagen. Meine Tochter ist vier Jahre alt, die hat das mit ansehen müssen.” Am folgenden Tag habe der Angeklagte angerufen und gedroht: „Beim nächsten Mal bist Du blind.“

Während der 40-Jährige sich ab vergangenem Juli in der Wohnung seiner neu gewonnenen Solinger Freundin eingerichtet hatte, war er eigentlich in einer Monheimer Wohngruppe gemeldet und unterstand wegen mehrerer Gewalttaten im familiären Umfeld der Bewährungshilfe, wie vor Gericht geschildert wurde.

Der Angeklagte verwies auf eine Arbeitsstelle, die er seit vergangener Woche habe. Außerdem verzichte er jetzt auf Alkohol. Zur Tat allerdings schwieg der 40-Jährige. Eine weitere Bewährungschance gaben die Richter ihm nicht: Zu unzuverlässig seien die Besserungen, die er in seinem Leben eingeleitet habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.