Talentschmiede in der Bibliothek
Fabrice (14) veröffentlicht bald 200 Illustrationen in einem Buch, Elisabeth-Marie (14) schreibt eine Horror-Fantasy-Geschichte.
Langenfeld. Am Anfang dachte Fabrice Boursier (14), er solle seine Rechtschreibung verbessern und lehnte den Besuch der Schreibwerkstatt ab. Um das Talent des damals 13-Jährigen wohlwissend, ließen seine Lehrerin und Mutter aber nicht locker und legten ihm die Teilnahme nachdrücklich ans Herz. Fabrice folgte dem Rat und ist heute dankbar. „Das war gut so, heute bin ich glücklich darüber“, sagt der Junge, dessen großes Zeichentalent dort von Manfred Theisen entdeckt wurde. Der Kölner Autor leitete die Schreibwerkstatt und schreibt momentan ein Buch, das Fabrice mit ungefähr 200 Illustrationen unterlegt. „Nerd forever“ erscheint kommendes Jahr im Bertelsmann Verlag.
Auch dieses Jahr unterstützt Manfred Theisen wieder Kinder und Jugendliche zwischen elf und 14 Jahren, die an der Schreibwerkstatt in der Stadtbibliothek teilnehmen. Dort lernen die Jugendlichen das kreative Schreiben sowie ihren Ausdruck zu verbessern und zu verfeinern. Sie können dem erfahrenen Profi ihre eigenen Texte vorstellen und ernten Lob, aber auch Kritik. Das ist wichtig, wollen doch viele der Kinder und Jugendlichen später selbst einmal ihre Geschichten veröffentlichen.
Die Schreibwerkstatt bietet weitere Vorteile für die Kinder und Jugendlichen. Sie erlernen nicht nur das Handwerkszeug, sondern haben durch Manfred Theisen einen Ansprechpartner an ihrer Seite, der ihnen auch hilft, an Verlage heranzutreten. So zeichnet sich neben Fabrice bereits das nächste große Talent ab, das durch die Schreibwerkstatt gefördert wird. Elisabeth-Marie Leich (14) war schon im vergangenen Jahr dabei, hat bis heute ihre Horror-Fantasy-Geschichte fast fertiggeschrieben und will demnächst verschiedenen Verlagen ein Exposé anbieten. Manfred Theisen ist absolut begeistert: „Die sind schon so gut, ich habe kaum etwas zu kritisieren“.
Die Schreibwerkstatt soll in den Herbstferien 2013 in die nächste Runde gehen. Martina Seuser, Leiterin der Stadtbibliothek, freut sich: „Die Resonanz ist fantastisch. Der Kurs war dieses Jahr noch schneller voll als im vergangenen Jahr. Die Ausdrucksmöglichkeiten und die Begabung der Kinder und Jugendlichen müssen gefördert werden.“