Zauberwürfel: Langenfelder hat den Dreh raus
Reiner Thomsen tritt am Wochenende bei den Weltmeisterschaften mit dem Rubik’s Cube in Düsseldorf an.
Langenfeld. Der bunte Würfel ist Reiner Thomsens ständiger Begleiter. Egal, ob er im Stau steht, beim Frisör oder Arzt sitzt oder an der Bushaltestelle steht - der Zauberwürfel ist immer dabei.
Als Training will er diese Angewohnheit aber nicht verstanden wissen. "Das ist nur, um die Finger warm zu halten", sagt der Langenfelder.
Am Wochenende tritt er bei der Weltmeisterschaft im Zauberwürfel schnell lösen an - den Speedcubing Worldchampionships in der Düsseldorfer Veranstaltungshalle Burgwächter Castello (siehe Kasten).
Das Würfel-Fieber hat den 44-jährigen Ingenieur bereits in den 80er-Jahren gepackt, als die Geburtsstunde des magischen Würfels schlug. Vor vier Jahren ist das Ganze dann wieder weltweit aufgeflammt. Thomsen war schon vor zwei Jahren bei der WM in Budapest mit dabei. "Wir gehen seit Jahren regelmäßig auf die Spielemesse, und ein Stand hatte plötzlich wieder die Würfel da liegen", erinnert sich Reiner Thomsen, wie alles begann.
Heute hat er Zauberwürfel in allen möglichen Formen. Es gibt sie als 2er, 3er, 4er, als Pyramide, als runde Variante mit Kugeln im Inneren, die nach außen gebracht werden müssen (Rubik’s 360) und in vielen anderen zauberhaften Formen.
Allen Spielformen gemeinsam ist die Herausforderung zum Knobeln. "Räumlich, mathematisches Grundverständnis sollte schon vorhanden sein", meint Thomsen. Er ist übrigens dritter deutscher Meister im Lösen des 4 mal 4 (2007). Im Prinzip gehe es darum, den Lösungsweg einmal selbst auszuknobeln (oder im Internet nachzulesen) und dann die verschiedenen Schritte auswendig zu lernen. Thomsens Sohn Tim (10) - mittlerweile auch vom Würfel fasziniert - drückt es simpler aus: "Entweder man kann es oder nicht."
Der Sport ist stark männerlastig, aber auch viele junge Leute sind dabei. Bei der WM in Düsseldorf geht es Thomsen darum, seine eigene Zeit zu verbessern. Sein persönliches Ziel: Einmal im Wettkampf unter 20 Sekunden bleiben. Die Weltspitze schafft es im Durchschnitt unter zwölf Sekunden. Die erste Weltmeisterschaft, veranstaltet vom Guinness-Buch der Rekorde, wurde am 13. März 1981 in München ausgetragen. Den Weltrekord hält seit 2008 der Niederländer Erik Akkersdijk mit 7,08 Sekunden für einen drei mal drei Würfel.
Damit das Ganze nicht so einfach ist, gibt es Wettbewerbe nicht nur mit den einzelnen Formen des Würfels, sondern auch noch mit einer Hand, mit verbundenen Augen oder sogar mit den Füßen.
Einen Würfel zu sehen, der nicht gelöst ist, fällt Reiner Thomsen sichtlich schwer. Mit ein paar schnellen Handgriffen wird der Würfel wieder ins Lot gebracht. "Es macht einfach Spaß und ist ein schönes Hobby."