Leerstände in der City erfolgreich bekämpft

Es geht weiter voran mit dem Wülfrather Einzelhandel: Ganz aktuell kann Aylin Meßing-Branse vom City-Management vermelden, dass auch der letzte von drei Leerständen in der Innenstadt, das frühere Schuhgeschäft im Haus Wilhelmstraße 122, nun wieder vermietet ist.

Zuvor konnte durch örtliche Immobilienmakler bereits die Wilhelmstraße 181 neu vergeben werden; dort hat die Hebammenpraxis „Frauending“ eröffnet. Und auch die leeren Geschäftsräume am Ware-Platz 2 sind wieder vermietet: Dort hat sich der Laden „Streetwall“ niedergelassen, ein Spezialist für Wandtattoos, Autoaufkleber und bedruckte Textilien. Damit ist der Leerstand in Wülfraths City seit 2012, seitdem das City-Management als von Bund und Land gefördertes Stadtentwicklungskonzept seine Arbeit begonnen hat, um immerhin drei Prozent gesunken.

„Das ist für eine Kleinstadt wie Wülfrath ein positives Ergebnis“, sagt Aylin Meßing-Branse. Ein Grund für diese gute Entwicklung sei die Einstellung der Wülfrather Immobilien-Eigentümer. „Die kennen sich in der Branche aus und steuern Abwanderungstendenzen entgegen. Viele wohnen selbst hier und engagieren sich auch in Wülfrath.“ Hinzu käme, dass diese Hausbesitzer vorzugsweise lokal ansässige Agenturen engagierten — und nicht etwa ortsunkundige Makler in entfernten Städten. „Und die können am besten einschätzen, was zu welchem Standort passt.“

Ob das neue Einkaufszentrum am Anger-Markt für die Innenstadt ein Gewinn oder doch eher von Nachteil ist, da gehen die Meinungen auseinander. „Das kommt auf das jeweilige Sortiment an“, sagt Meßing-Branse. Auf jeden Fall gelte es, beide Zentren, den Anger-Markt und die Fußgängerzone, besser miteinander zu verbinden. Zu diesem Zweck hat die Stadt jetzt testweise ein neues Parkzeitmodell für die City eingeführt mit unterschiedlichen Fristen für unterschiedliche Standorte.

So darf jetzt auf dem Parkplatz Am Diek drei statt zwei Stunden geparkt werden. Die Kunden haben somit genügend Zeit, um den Anger-Markt zu besuchen und hernach in die Fußgängerzone zu gehen — oder umgekehrt. Die Stellplätze in der umgebauten Schwanenstraße sind bald ebenfalls wieder frei. Weitere Parkmöglichkeiten mit unterschiedlichen Verweildauern gibt es auf dem ehemaligen Rewe-Parkplatz und am Ware-Platz.

In Rundgängen will die City-Managerin jetzt bei Kunden und Einzelhändlern nachfragen, wie diese Änderungen ankommen. Nach dem Umbau (siehe nächste Seite) sollen an der Wilhelmstraße zudem keine Schräg-, sondern Parallelbuchten errichtet werden und kein Dauerparken mehr möglich sein. „Dann wird man dort auch wieder mehr freie Plätze finden“, sagt Meßing-Branse.

Im Blick haben die Stadtentwickler auch den Kiosk am Diek. Die schmuddeligen öffentlichen Toiletten dort sind verschwunden. Als Ersatz gibt es WCs im Anger-Markt. Was aus dem Kiosk wird, ist bislang offen. „Dort könnte quasi als Bindeglied zwischen Anger-Markt und Wilhelmstraße ein Bistro eröffnen“, sagt Meßing-Branse. Ein Café oder Restaurant biete sich ihrer Ansicht nach aufgrund des Busbahnhofs dort und der damit verbundenen Betriebsamkeit nicht an. „Aber ein Bistro wäre ein attraktiver Anlaufpunkt.“