75 Einwände gegen Road Stop
Anwohner des Wohngebiets „Gut Karpendelle“ sind vor allem gegen die geplante Veranstaltungshalle.
Mettmann. In den vergangenen Wochen ist es ruhig um Road Stop geworden — nachdem Anfang des Jahres die Pläne für die Ansiedlung der Erlebnisgastronomie im Neanderpark öffentlich im Rathaus ausgelegt worden waren. Doch in der städtischen Bauverwaltung ist das Thema keineswegs in den Schubladen verschwunden. Ganz im Gegenteil. Dort macht das Vorhaben der Stadt zurzeit viel Arbeit.
Denn aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Neanderparks, dem Wohngebiet „Gut Karpendelle“, wurden Stimmen gegen die Ansiedlung von Road Stop laut, das neben Burgern und Steaks auch amerikanisches Lebensgefühl verkaufen will.
Insgesamt 75 Einwände wurden nun erhoben, die einzeln von der Stadtverwaltung geprüft werden. „Das ist schon recht sportlich, alle zu bearbeiten“, sagte Abteilungsleiter Stephan Kopp in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses. Die Stadt ist verpflichtet, alle Einsprüche ernst zu nehmen, zu überprüfen und abzuwägen.
Aber nicht nur die Stadt, sondern auch weitere Behörden wie der Kreis Mettmann, der an dem Verfahren beteiligt ist, sowie das Büro, das die Planung für Road Stop durchführt, haben die Einwände der Bürger erhalten. Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec: „Sie alle müssen Stellungnahmen zu den Einwänden abgeben.“ Im Mai, schätzt sein Kollege Kopp, wird die Politik ins weitere Verfahren eingeschaltet. Auch der Rat muss sich mit den Beschwerden auseinandersetzen. Sollte die Politik keine Bedenken gegen die Pläne von Road Stop haben, könnte der Rat im Mai die Zulässigkeit des Planungsrechts bestätigen. Dann könnte Road Stop einen Bauantrag stellen.
Während anfangs, als die Pläne bekanntwurden, viele Bürger gegen die Ansiedlung von Road Stop mit Gastronomie, Verwaltung, Motel und Eventhalle waren, hat sich die Stimmung inzwischen gewandelt. „Mit der Ansiedlung haben die meisten meiner Nachbarn kein Problem. Die Einwände richten sich primär gegen die Eventhalle für rund 200 Personen“, sagt ein Anwohner, der seinen Namen nicht nennen will. Im Schallschutzgutachten sollen zehn Events pro Jahr erlaubt sein. Viele Anwohner befürchten aber, dass diese Zahl um ein Vielfaches übertroffen wird.
„Da muss man sich mal den Veranstaltungskalender von Road Stop angucken“, sagt der Anwohner. Seitens der Stadt werde die Halle totgeschwiegen, die Nutzung sei gar nicht ausreichend untersucht worden. Laut Geschäftsführer Carsten im Brahm werde Road Stop selbst keine Veranstaltungen in der Halle durchführen. Sie soll vielmehr für Familien oder Firmenfeiern oder Tagungen zur Verfügung gestellt werden.
In der Anlaufzeit rechnet Carsten im Brahm mit 500 Gästen pro Tag „Am Wochenende sind es mehr. Der Sonntag ist der umsatzstärkste Tag, da bieten wir morgens schon ein Frühstücksbrunch für die ganze Familie an.“