Mettmann Hohe Sicherheit und gute Anbindung

Mettmann. · Der Park-and-Ride-Platz Mettmann-Stadtwald ist nach Meinung des ADAC besonders nutzerfreundlich und sicher. Für den Automobilclub eine Auszeichnung wert.

Ein Schild weist auf den P+R-Platz im Eingangsbereich hin. Eine Belegungsanzeige soll folgen.

Foto: Alexandra Rüttgen

Der ADAC hat jetzt Bestnoten für den Park+Ride-Platz Mettmann-Stadtwald vergeben: Bei einem Test von deutschlandweit insgesamt 60 Stationen schneidet die Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen am besten ab. Das teilt Thomas Müther mit. Er ist Leiter Kommunikation des Automobilclubs. Die Anlage punkte mit „sehr gutem Nutzerkomfort, hoher Sicherheit und einer guten ÖPNV-Anbildung“, heißt es. Einzig beim Punkt „Informationen und Kosten“ gebe es noch Verbesserungsbedarf. Hier erhielt der Platz lediglich ein „ausreichend“.

Als Stärken der Anlage sahen die ADAC-Tester die Videoüberwachung, die ausreichend große Anzahl an Stellplätzen, dass der Parkbereich durchgehend beleuchtet ist, er direkt an der Haltestelle liegt und die Fahrtzeit zu Hauptbahnhof und Rathaus in Düsseldorf um jeweils 30 beziehungsweise 24 Minuten kürzer seien als mit dem Auto.

Dass es keine Anzeigetafel gibt, die auf die Zahl freier Stellplätze hinweist, und keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Personal besteht, werteten die Tester hingegen als Schwächen. Allerdings soll einer der beiden Kritikpunkte schon bald der Vergangenheit angehören: „Aktuell ist eine digitale Anzeige an der Einfahrt zum Park+Ride-Platz geplant, die neben der Anzahl der noch freien Parkplätze auch die Zeit der nächsten Abfahrt der S 28 anzeigen soll“, sagt Tobias Thiess vom Stations- und Park+Ride-Management der Regiobahn auf Nachfrage unserer Redaktion. Dies sei Bestandteil eines Pilotprojektes des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), mit dem dieser eine weitere Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit erzielen möchte.

12 000 Menschen pendeln täglich von Mettmann in andere Städte

Die Rheinbahn ist Eigentümerin der Anlage, die insgesamt 276 Parkplätze umfasst. Sie haben nach Angaben der Rheinbahn einen Auslastungsgrad von etwas mehr als 90 Prozent.

Das Pilotprojekt des VRR läuft bereits seit einigen Monaten. Es hat zum Ziel, den Auslastungsgrad der P+R-Anlage über eine App sowie die Internetseite anzuzeigen. „Somit kann der Kunde vorab sehen, von welcher Station er zum aktuellen Zeitpunkt am besten abfahren sollte, wenn er mit dem Auto zur Station fahren will“, erläutert Thiess. Dazu wurden im Boden der Anlage Mettmann-Stadtwald Sensoren eingelassen. Detaillierte Erkenntnisse des Projektes liegen noch nicht vor.

Doch all diese Bemühungen zeigen: „Eine einfache Parkfläche reicht nicht mehr aus“, sagt Thiess. Um die Kunden vom Auto auf Bus und Bahn zu lenken, sei ein erweiterter Service nötig. „Zu einem attraktiven Angebot zählt unserer Meinung nach auch eine gute Schnittstelle zwischen motorisiertem Individualverkehr und ÖPNV“, betont Thiess. So gebe es neben Videoüberwachung und Beleuchtung auch Elektroladesäulen. „Zudem achten wir auf Sauberkeit und Grünschnittpflege. Um die einzelnen Parkflächen gut zu erkennen, haben wir erst letzte Woche die Markierungen erneuert. So wird gewährleistet, dass die Parkflächen effektiv genutzt werden können“, erläutert Thiess.

Übrigens sind die P+R-Plätze Mettmann-Stadtwald und Neanderthal in Ausstattung und Komfort „nahezu gleich“. Lasse es der finanzielle Spielraum zu, so wäre überlegt werden, „die P+R-Plätze in Kaarst bezüglich der Belegungserfassung nachzurüsten“, heißt es von der Regiobahn.

Jeder zweite Erwerbstätige der Städte des Kreises Mettmann arbeitet nach Angaben der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf nicht an dem Ort, an dem er wohnt. Mehr als 12 000 Menschen pendeln Angaben des statistischen Landesamt zufolge täglich von Mettmann in eine andere Stadt – die meisten von ihnen nach Düsseldorf.