Verkehr ADAC-Test: Mäßige Noten für Park-and-Ride-Plätze

Düsseldorf · Bei vier untersuchten Anlagen vergaben die Tester einmal sogar die unmissverständliche Note „mangelhaft“.

Unangenehm für Nutzer des Parkplatzes am Simon-Gatzweiler-Platz ist unter anderem der nicht befestigte Boden. Pfützen und Matsch sind deshalb bei schlechtem Wetter an der Tagesordnung.

Foto: Judith Michaelis/Michaelis, Judith (JM)

Düsseldorfs Park-and-Ride-Plätze sind im bundesweit angelegten Test des ADAC nicht sonderlich gut weggekommen. Vier der insgesamt 60 untersuchten Abstell-Anlagen für Autos liegen innerhalb des Stadtgebietes der Landeshauptstadt, und hier hatten die Experten des Verkehrsclubs mehr zu meckern als zu loben.

Die Tester vergaben die Noten „sehr gut, „gut“, „ausreichend“, „mangelhaft“ und „sehr mangelhaft“ und waren laut ADAC im Januar mit einheitlichen Checklisten an Anlagen am Stadtrand mit mehr als 200 Stellplätzen und Anbindung an den Schienenverkehr unterwegs. Als „gut“ bewertet wurde lediglich eine Anlage, und zwar die in Benrath. Vor allem die gute ÖPNV-Anbindung hoben die Experten hervor und die unmittelbare Lage an der Haltestelle. Auch die durchgehende Beleuchtung und die verfügbaren Informationen im Internet kamen gut an. Besonderer Kritikpunkt hier: „Zum Testzeitpunkt keine freien Stellplätze“.

Gerade noch mit „ausreichend“ benotete der ADAC die Plätze in Garath und am Südpark. Garath punktet zwar auch mit guter ÖPNV-Vernetzung sowie durchgängiger Beleuchtung, jedoch stießen den Testern hier etwa Verschmutzungen übel auf. Und wie am Südpark bemängelt der ADAC vor allem sicherheitsrelevante Mängel: So gibt es keine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Personal, nicht mal eine Telefonnummer werde auf einem Schild angegeben. Ein Problem, das alle Düsseldorfer Anlagen aufweisen.

Wenig vorbildliche Gemeinsamkeiten weisen Garath und Südpark zudem mit dem als „mangelhaft“ bewerteten Simon-Gatzweiler-Platz in Oberkassel auf. Es gibt keine Anzeigen, die einen Hinweis auf freie Parkplätze geben und diese sind nicht voneinander abgegrenzt. „Das führt oft dazu, dass die Autofahrer zu große Abstände lassen, der Platz nicht effektiv genutzt wird und so schnell voll ist“, sagt Thomas Müther, Leiter Kommunikation ADAC Nordrhein.

Beim Simon-Gatzweiler-Platz kommen nun noch zwei negative Eigenschaften hinzu: Der Parkbereich ist nicht durchgehend beleuchtet, was als sicherheitsrelevanter Punkt beim Gesamturteil stark ins Gewicht fällt. Und die Stellplätze sind nicht befestigt, was bei schlechtem Wetter dazu führt, dass die Autofahrer durch Matsch waten müssen. So verzeichnet der Simon-Gatzweiler-Platz in den Kategorien „Nutzerkomfort“ und „Sicherheit sogar die schlechteste mögliche Note „sehr mangelhaft“.

Aber auch generell diagnostiziert der ADAC noch viel Luft nach oben auf den Park-and-Ride-Plätzen. „Leider sind Ladestationen für Elektrofahrzeuge noch Mangelware, ebenso wie eine Videoüberwachung zur Sicherheit der Nutzer und Prognosen zur Stellplatzbelegung im Internet“, sagt Mobilitätsexperte Roman Suthold vom ADAC Nordrhein.

Der ADAC empfiehlt Autofahrern die Nutzung von Park-and-Ride-Anlagen, wenn sich dadurch „die Reisezeit und/oder die Kosten senken lassen“. Suthold: „Die Anlagen können dazu beitragen, das Verkehrsaufkommen in den Innenstädten zu reduzieren. Wenn die Fahrt mit der Bahn allerdings teurer ist und selbst im Berufsverkehr länger dauert als mit dem Pkw, lässt sich kaum ein Autofahrer zum Umsteigen bewegen.“

Die Stadt beantwortete unsere Fragen zum Thema am Mittwoch nicht.