Mettmann Hendele: „Das darf hier nicht enden“

Mettmann. · Den andauernden Beschwerden über Lärm und Müll wollen Polizei, Stadt und Streetworker mit intensiver Zusammenarbeit begegnen.

30 Bürger nahmen an dem Gespräch mit Verantwortlichen wie Bürgermeister Thomas Dinkelmann (l.) teil.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die wichtigsten Worte fielen am Ende: „Das darf hier nicht enden“, sagte Landrat Thomas Hendele, als er sich von den letzten Besuchern des Bürgerdialogs verabschiedete. Er kündigte an, dass sich die Beteiligten nun an einen Tisch setzen, die Probleme erörtern, weitere Maßnahmen überlegen und mit den Anwohnern dann erneut in Kontakt treten ­werden.

Eine gute Botschaft für die Lärm geplagten Mettmanner, die sich in den vergangenen Wochen beschwer hatten und von ihrem Leidensdruck erzählt hatten.

Nicht nur Nachbarn des Goetheparks waren darunter, nach und nach meldeten sich Anwohner auch anderer Orte im Stadtgebiet. Ihnen allen ist gemein, dass sie bis in die Nacht andauernde laute Musik und Geschrei nicht mehr ertragen wollen.

Mit einem ersten Bürgerdialog reagierten nun Polizei und Stadt Mettmann, um mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Neben Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Thomas Dinkelmann stellten sich Thomas Eidmann, Leiter der Polizeiwache Mettmann, und Andrea Kotthaus den Fragen. Dabei stellten sich noch weitere Schwerpunkte heraus – beispielsweise an der Spessartstraße, wo Nachbarn von gleich drei Hotspots berichteten, an denen sich häufig jeweils 30 bis 40 lärmende Personen aufhalten, wie ein Metzkausener berichtete.

Eidmann verwies darauf, dass die Polizei nach Bekanntwerden der Beschwerden mit ungewöhnlich großer Einsatzstärke von jeweils 15 Mann am 23. Juli und am 6. August bekannte Orte kontrolliert habe. Auch der Goethepark sei „auf links gedreht“ worden, „aber wir haben keinen gefunden“, sagte Eidmann. Das aber war für die Anwohner inakzeptabel, denn sie führen teilweise schon Jahre Buch über die Ruhe­störungen. „Das ist kein neues Problem“, betonte ein Zuhörer. Wobei auch zur Sprache kam, dass sich das Problem zu Corona-Zeiten verstärkt hat. Wie Katja Neveling von der Caritas-Suchtberatung zudem berichtete, sei seit zwei Jahren zu beobachten, dass „Jugendliche wieder verstärkt im öffentlichen Raum sichtbar sind“.

Jugendliche sollen nicht aus
der Stadt verdrängt werden

Allerdings war man sich schnell auch darüber einig, dass die Ruhe­störer nicht allein aus Jugendlichen bestehen, sondern auch aus Drogensüchtigen und anderen Gruppen – und dass man die Jugendlichen auch nicht aus der Stadt verdrängen will. „Jugendliche suchen sich ihre Orte, wir können ihn keinen Platz zuweisen und dann sagen, dann spielt mal schön“, gab Dinkelmann zu bedenken.