Am Aprather Teich stinkt’s gewaltig
Nachdem bis zu 1000 Liter Heizöl in das Gewässer gelaufen sind, waren gestern Experten damit beschäftigt, Wasserproben zu ziehen.
Der Schaden ist groß, wie groß, kann derzeit noch niemand sagen. Die bis zu 1000 Liter Heizöl, die am Dienstag aus dem Tank eines Hofes in Wuppertal zunächst in den Brucher Bach und von dort in den Aprather Teich liefen, haben Spuren hinterlassen. Die Feuerwehr hat Ölsperren in den Teich eingebracht, die das Heizöl aufnehmen, anschließend muss es für viel Geld als Sondermüll entsorgt werden.
Fußgänger hatten die Feuerwehr alarmiert, die daraufhin Umweltalarm auslöste. Aus allen Teilen des Kreisgebietes wurden Bindemittel beschafft. Die Wehr in Ratingen lieferte eine Spezialpumpe, die bis zu 20 000 Liter pro Minute schafft.
Bis in die Nacht zum Mittwoch waren die Einsatzkräfte mit mehr als 60 Leuten und 20 Fahrzeugen im Einsatz. Sie setzten die Hochleistungspumpe ein und ließen gleichzeitig Wasser in die Düssel ab. Das war nötig, weil der Teich immer voller lief, aber wegen des renovierungsbedürftigen Dammes nicht komplett gefüllt werden durfte. Wülfrather und Ratinger Feuerwehr waren jeweils mit einem Boot vor Ort. Die eingeschaltete Untere Wasserbehörde zog gestern Wasserproben sowohl im Aprather Teich wie in den betroffenen Bächen und der Düssel. Ein Mitarbeiter der Umweltbehörde des Kreises Mettmann war gestern den ganzen Tag unterwegs.
Fische soll es in dem Teich nicht geben, wie hoch der Schaden für den Uferbereich ist, vermochte bis zum Mittag noch niemand zu sagen. Allerdings lässt der Ölgestank vor Ort nichts Gutes vermuten.
Inzwischen ist die Staatsanwaltschaft Wuppertal eingeschaltet worden. Die wird sich sicherlich mit dem Besitzer des Heizöltanks in Verbindung setzen und fragen, wie es zu der Leckage kommen konnte. An ihm bleiben auch die Kosten des Einsatzes hängen. Und das ist sicher nicht ohne. Wie ein Insider schätzt, dürfte sich dieser Aufwand in einem „deutlich fünfstelligen Bereich“ bewegen.
Die Polizei hatte den Hof recht schnell ausfindig gemacht, allerdings waren bei ihrem Eintreffen bereits die besagten 1000 Liter Heizöl ausgelaufen.
Die Aussage der Feuerwehr, im Aprather Teich gebe es keine Fische, wird im Übrigen von Ortskundigen bestritten. „Wovon ernähren sich denn die Reiher, die es dort gibt? Meines Wissens fressen die besonders gerne Fische“, sagte ein Spaziergänger gegenüber der WZ.
Erst im Jahr 2009 war der Mühlenteich für rund eine Million Euro erneuert worden. Ziemlich genau vor einem Jahr war der Wasserspiegel überraschend um ein Drittel gesunken, Grund war eine Undichtigkeit. Als Ursache waren seinerzeit faule Baumwurzeln vermutet worden.