Mettmann Dinkelmann will mit Fondium sprechen
Mettmann · Mettmanns Bürgermeister hofft, dass der Standort in der Kreisstadt erhalten bleibt.
. Seit den Betriebsversammlungen am Montag herrscht bei der Firma Fondium angespannte Stimmung: Die Gesellschafter berichteten von einer „schwierigen Lage“ des Automobilzulieferers und kündigten an, ein „tragfähiges Zukunftskonzept“ entwickeln zu wollen (die WZ berichtete). Dies kann auch in einen Sanierungstarifvertrag münden, bei dem die Mitarbeiter beispielsweise über den Verzicht auf Lohn- und Gehaltsbestandteile oder eine Erweiterung ihrer Arbeitszeit ein finanzielles Opfer bringen, hieß es am Montag diesbezüglich. Welche Maßnahmen genau überlegt werden, soll in der kommenden Woche klar sein, wenn die Unternehmensleitung dem Betriebsrat ihre Vorschläge vorlegt.
Mitarbeiter äußern sich zurückhaltend zur Lage
Einige Stimmen der Mitarbeiter: „Wir wussten, worauf wir uns eingelassen haben. Es ist ja nicht nur in Mettmann, sondern global so. Wenn die Lage schlecht ist, muss man eventuell Einschränkungen akzeptieren. Das A und O ist jetzt, die Arbeitsplätze zu sichern. Das ist vor allem wichtig für die jungen Leute und auch für Mettmann. Es sind fähige Leute bei der Gewerkschaft und im Betriebsrat, die werden schon irgendwas aushandeln“, gibt sich ein Mitarbeiter zuversichtlich, der seinen Namen nicht nennen möchte. Andere Mitarbeiter des Unternehmens sind zurückhaltend und abwartend, verweisen auf das Konzept, das nächste Woche vorliegen soll. „Es ist eine sehr schmerzhafte Sache“, sagt ein Beschäftigter.
Mettmanns Bürgermeister Thomas Dinkelmann will sich direkt mit der Unternehmensführung von Fondium in Verbindung setzen und sich zum Stand der Dinge informieren. Das berichtet Derya Can, Leitung Stabsstelle Büro des Bürgermeisters. „Ich hoffe sehr, dass es Geschäftsführung, Arbeitnehmern, Betriebsrat und Gewerkschaft gelingen wird, gemeinsam ein Paket zu schnüren, das ein starkes Unternehmen wie Fondium mit seinen rund 1000 Arbeitsplätzen langfristig am Standort Mettmann sichern wird“, sagt Thomas
Dinkelmann.
Auch die IG Metall zeigt sich zu Verhandlungen bereit, um die Arbeitsplätze in Mettmann zu sichern: „Wir haben einen eigenen Gutachter beauftragt. Wir werden dem Sanierungskonzept zustimmen, wenn wir überzeugt sind, dass das zur Sicherung des Standortes beiträgt“, sagt der Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Hakan Civelek. arue/jona