Bagger enteist Blotschenmarkt

Baubetriebshof: Nachdem mit schwerem Gerät gearbeitet wurde, sind die Buden wieder geöffnet.

Mettmann. Am Montagnachmittag ist der Blotschenmarkt pünktlich um 16 Uhr wieder eröffnet worden. Bis dahin hatten Mitarbeiter des Baubetriebshofes sowie Mitarbeiter der Küchler Straßen und Tiefbau GmbH dafür gesorgt, dass der völlig vereiste Marktplatz wieder sicher begehbar wurde.

Mit einer Baggerschaufel wurde die dicke Eisschicht ein wenig abgekratzt und anschließend Splitt gestreut. Die Bereiche zwischen Buden und Markthäusern wurden gesperrt, weil die Gefahr besteht, dass Schneebretter von den Dächern herabrutschen. Außerdem wurde das Bühnenprogramm gestrichen, weil zu viel Schnee auf dem Bühnendach liegt.

Am Sonntag hatte der Veranstalter des Blotschenmarktes, die Werbegemeinschaft "Mettmann Impulse", den Markt gesperrt, nachdem eine schwere Schneelawine vom Dach der St. Lambertus-Kirche auf das Dach einer Holzhütte gekracht und einen massiven Holzbalken gebrochen hatte. Außerdem hatte der nasse, festgetretene Schnee den Markt in eine gefährliche Eisbahn verwandelt.

"Das war lebensgefährlich", sagt Judith Ballaschk, die das Kommando gab, den Markt zu schließen. Während Händler und Budenbetreiber Verständnis zeigten, sorgte der menschenleere Platz bei manchen Kindern für Tränen, so sehr hatten sie sich auf den Weihnachtsmarkt gefreut.

Bei der Stadt und in der Redaktion wurde die Schließung des Marktes jedoch auch kritisiert. "Unser Weihnachtsmarkt muss schließen, weil Mettmann nicht im Stande ist, Wege zu räumen, Bürgern freien Lauf zu lassen und zur richtigen Zeit passende Maßnahmen zu planen", hieß es unter anderem.

Solche Äußerungen treiben Rudi Barth und seinen Mitarbeitern des Baubetriebshofs die Zornesröte ins Gesicht. "Wir müssen erst die wichtigsten Straßen und öffentliche Wege räumen", sagt Barth. Die Winterdienstkolonnen der Stadt waren am Sonntag 17 Stunden lang im Einsatz, die Räumfahrzeuge fast rund um die Uhr. Aufgrund des Dauereinsatzes kam es zu Ausfällen der Winterdienstgeräte.

"Wir versuchen, so schnell und gut wie möglich den Schnee zu räumen, aber wir können nicht überall gleichzeitig sein. Wir haben inzwischen auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt", sagt Markus Kampe, Leiter des Baubetriebshofes. Gestern waren seine Mitarbeiter den ganzen Tag über damit beschäftigt, Überwege und Bürgersteige von Schnee und Eis zu befreien.

Weil alle Kräfte des Baubetriebshofes im Winterdienst eingespannt sind, kommt es auch bei der Müllabfuhr zu Beeinträchtigungen. Die Abfallentsorgung soll, soweit es möglich ist, nachgeholt werden.

Die Stadt bittet außerdem um Verständnis, falls Räumfahrzeuge Garagenzufahrten und parkende Autos am Straßenrand mit Schnee zuschieben. "Aber irgendwohin müssen die Schneemassen ja", sagt Michael Lietzow, Pressesprecher der Stadt.