Bevölkerung in Mettmann: Eine Stadt auf Wachstumskurs

Bis zum Jahr 2020 soll die Einwohnerzahl Mettmanns auf rund 41000 steigen. Während die Nachbarstädte über rückläufige Zahlen klagen, wird in Mettmann weiter gebaut.

Mettmann. Fluch und Segen zugleich - das ist die Landeshauptstadt Düsseldorf für Mettmann. Während der Mettmanner Einzelhandel unter der übermächtigen Konkurrenz in der nahen Großstadt leidet, profitieren die Immobilienhändler von der Nähe zu Düsseldorf und wuchern auch damit. Denn fernab des hektischen Trubels lässt es sich im beschaulichen Mettmann, mitten im Grünen, prima leben. Das haben vor allem Familien mit kleinen Kindern entdeckt.

Außerdem ist der Grund und Boden in Mettmann um einiges günstiger als in Düsseldorf. Laut Andreas Hartmann, Leiter der Immobilien-Abteilung der Kreissparkasse Düsseldorf, liegt die Differenz für ein mittleres bis gutes Baugrundstück bei 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter. Im Schnitt liegt der Quadratmeterpreis für erschlossenes Bauland in Mettmann bei rund 300 Euro.

Eine Tatsache, die Mettmann als Wohnstadt äußerst attraktiv macht. Und das spiegelt sich in der Bevölkerungsentwicklung wider. Die Folge ist, dass anders als in den Nachbarstädten die Mettmanner Einwohnerzahl stetig ansteigt, und außerdem der Altersdurchschnitt der Bevölkerung durch junge Familien, die nach Mettmann ziehen, gesenkt wird.

Bis zum Jahre 2020 soll Mettmann laut Bertelsmann Stiftung auf rund 41 000 Einwohner wachsen. Danach erst soll die Einwohnerzahl sinken. Doch nicht nur neuer, familienfreundlicher Wohnraum am Rande der Stadt, sondern immer mehr behindertengerechte Altenwohnungen im Stadtzentrum bestimmen derzeit die Nachfrage auf dem Mettmanner Immobilienmarkt, weiß Otto W. Schickenberg, Chef von KDR Immobilien. "Wir laufen in einen demoskopischen Knick hinein. Auf der einen Seite werden immer mehr Häusern frei, zum anderen brauchen wir zentrumsnahe, altengerechte Wohnungen." Ältere Menschen drängen vom Stadtrand in die City. "Hierfür bräuchten wir ein größeres Angebot an Wohnungen", sagt Schickenberg. Denn viele Eigentumswohnungen seien (noch) nicht altengerecht ausgestattet. Dagegen wird der Altersstruktur in den alten Siedlungen durch Zuzüge neuer Familien aufgefrischt. Horst Masanek, Vorstandmitglied des Mettmanner Bauvereins (MBV): "So gesehen sind die Immobilienmakler wichtige Gestalter des städtischen Lebens."

Wichtig ist es nach Auffassung von Masanek, dass Baulücken in der Innenstadt geschlossen und dort altengerechte Wohnungenb entstehen. Hierin sieht der Bauverein eine wichtige Aufgabe für die Zukunft.