Blumenpflege für Erkrath
Auszeichnung: Der Bürgerpreis der Stadt wurde gestern an Michael Stephan verliehen, der seit 1999 städtische Blumenbeete pflegt.
<strong>Erkrath. Banker im Ruhestand züchten Rosen, arbeiten an der Verbesserung ihres Golf-Handicaps oder polieren ihren Oldtimer. Dass aber Männer, die während ihres aktiven Berufslebens mit richtig viel Geld gearbeitet haben, in den Hinterlassenschaften von Hunden ihrer Mitbürger graben, ist die Ausnahme.
Der 70-Jährige ist so einer, der gegen die Regel verstößt. Als er 1999 von Frankfurt nach Erkrath zurückkam, "habe ich mich über den Dreck am Rosenberg geärgert", sagt Stephan. Dann sei ihm der Spruch "Was hindert mich daran, das zu tun, was ich von anderen erwarte?" in den Sinn gekommen, den er einst an einer Bushaltestelle in den neuen Bundesländern gelesen habe.
Stephan begann damit, die Beete von Unkraut zu befreien. "Eine Dame drückte mir zehn Mark in die Hand und meinte, ich sollte mir mal ein Bier kaufen", erinnert sich Stephan an die Anfangstage seines Engagements.
Seitdem sind es elf Blumenbeete geworden, in die er Blumen setzt, die er wässert ("Bei der Trockenheit zurzeit dreimal pro Woche") und aus denen er Hundehaufen herausholt. "Diese Rücksichtslosigkeit der Halter ärgert mich."
Rund 500 Euro investiert Stephan jährlich in die Pflege der Beete. Seit gestern ist die Finanzierung dieses Jahres gesichert. Da erhielt er nämlich exakt 500 Euro aus der Hand von Bürgermeister Arno Werner, der ihm auf der Ratssitzung den Bürgerpreis 2006 überreichte, der mit eben dieser Summe dotiert ist.