Bei einem Kundenstamm von rund 3000 Lesern müssen folglich um die 1000 neue Kunden pro Jahr gewonnen werden. Was mit Mühen gelingt. In Zusammenarbeit mit Büchereien aus der Region ist Gincel-Reinhardt dem Rückgang auf den Grund gegangen - im Rahmen einer Studie, die sie jetzt vorstellte.

Ehemalige Nutzer der Bücherei wurden nach den Gründen für ihr Fernbleiben befragt. Das Ergebnis: Nicht wegen schlechten Bücherbestands und hoher Preise kehren Erkrather der Bücherei den Rücken, vielmehr beklagen sie einen Mangel an Computerarbeitsplätzen und geben an, aus Zeitmangel nicht mehr in die Bücherei zu gehen.

Bei Michaele Gincel-Reinhardt stoßen sie da auf offene Ohren. "Wir müssen uns Gedanken machen, ob unsere Öffnungszeiten noch den Bedürfnissen entsprechen", so die Leiterin der Bücherei. Im kommenden Jahr wolle sie prüfen, ob die Öffnungszeiten geändert werden können.

Um dem Nutzerschwund in Zukunft besser zu begegnen, soll stärker auf Kundenbindung gesetzt und die Nutzer sollen besser über Neuigkeiten und Neuanschaffungen informiert werden. Für die Leser ab 50 will Gincel-Reinhardt, abhängig von der Finanzlage, einen aktuelleren Bestand mit Reise- und Wanderführern aufbauen. Außerdem hat sie die Jugend im Blick. Besonders junge Erkrather im Alter von 13 bis 23 Jahren nutzen selten die Angebote der Bücherei. Diese Altersgruppe möchte Gincel-Reinhardt mit zielgruppengerechten Angeboten und Aktionen wie dem Sommmerleseclub binden.

Ein Silberstreif am Büchereihorizont ist das Frühjahr 2008. Läuft alles nach Plan, soll mit einem großen Fest am 19. Januar die Bücherei im Bürgerhaus wieder eröffnet werden. Grundsaniert, mit neuer Jugendabteilung und neu angeordneten Themenbereichen.