Hochdahl: Die Weiche auf Kunstgenuss gestellt

Die Ausstellung im Lokschuppen wurde Freitagabend eröffnet.

Hochdahl. Wo soll der "Fisch" von Michael Oliver Flüß hängen? Und wo die "Rheinzeichen" von Anita Herzog-Graf? Gibt es genug Platz für die Großformate an den Backsteinwänden und reichen die Stellflächen aus? Fragen über Fragen, mit denen sich am Vorabend der gestrigen LOKart-Vernissage die Hängekommission befasste.

Da wurden Bilder hin und her geschoben und wurde entschieden, was wozu und wohin passt. "Wir haben die schwierige Aufgabe, die Werke ins richtige Licht zu rücken", sagt Sabine Clemens, eine von sieben Künstlern in der Hängekommission. Die Erkratherin ist mit vier Bildern bei LOK-art vertreten. "Ich male eher abstrakt, aber meine Bilder erzählen auch Geschichten. Diesmal war Migration mein Thema."

Ebenfalls in der Hängekommission, aber künstlerisch nach eigener Aussage ein Ersttäter, ist Gregor Bohlenschmidt. Der Werbegrafiker hat sich mit der Kamera auf die Suche nach Motiven gemacht. Und das vor allem an Orten, die andere Menschen von heute auf morgen verlassen haben. Alte Fabrikgebäude, in denen noch die Geschäftspost auf dem Schreibtisch verstaubt, faszinieren ihn ebenso wie baufällige Villen. Für LOKart hat er die Pose Marré-Villa fotografiert.

Und dann ist da Thomas Wunder, CDU-Ratsherr und Multitalent. Rechtsanwalt, Politiker, Musiker und Maler. Wunder war erstaunt, als eines seiner Werke, das eigentlich zu einer Trilogie gehört, von der Jury ausgewählt wurde. "Dat leckere Dröppcke III", so der Titel, entführt in die Düsseldorfer Altstadt. Wenn der CDU-Ratsherr über die zeitliche Koordination seiner kreativen Schaffensphasen spricht, klingt das so: tagsüber der Job und Politik. Danach die Musik und zum Schluss die Malerei.

Auch in diesem Jahr hat es sich die Jury mit der Auswahl der Werke nicht leicht gemacht. Mit einem reproduzierten Picasso konnte man ebenso wenig punkten wie mit einem Werk, das die individuelle Handschrift vermissen lässt. Strenge Kriterien für eine kommunale Kunstausstellung, die trotz allem oder gerade deshalb durch ihre künstlerische Vielfalt besticht.