Stadtwerke: Haaner heizen auf Sparflamme
Stadtwerke Haan: Der Jahresüberschuss 2006 lag mit 148000 Euro deutlich unter dem Gewinn in 2005. Geschäftsführe Stefan Chemelli nennt die Gründe.
Haan. Je kälter es wird, desto mehr freut sich Stadtwerke-Chef Stefan Chemelli. Denn mit Blick auf den Jahresabschluss und Lagebericht 2006 der Stadtwerke Haan muss er feststellen, dass der vergangene milde Winter und Energiesparmaßnahmen der Bürger den Jahresüberschuss um rund 148000Euro im Vergleich zu 2005 geschmälert haben. "Die Haaner dämmen zum Beispiel ihre Außenwände oder setzen neue Fenster an ihren Häusern ein", sagt er. "Das wirkt sich auf den Bedarf aus." Der sinke und damit auch die Gewinnausschüttung an die Gesellschafter.
Dennnoch habe man auch 2006 viel Wert auf eine qualitativ hochwertige Netzbewirtschaftung gelegt. Es habe keine nennenswerten Störung oder Unterbrechungen gegeben. Chemelli: "Wir befinden uns ja zu 100 Prozent in Kommunalbesitz." Die Politik bestimme die Preise und richte den Fokus der Stadtwerke nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf eine gute und preiswerte Energieversorgung.
Doch nicht nur in Sachen Energieversorgung stehen die Stadtwerke derzeit im Visier der Kommunalpolitiker. Auch der Verkauf der Stadttochter - komplett oder in Anteilen - und so genannte Contracting-Modelle sind derzeit Stadtgespräch. Zu möglichen Verkaufsabsichten "seiner Stadtwerke" äußert sich Chemelli äußerst diplomatisch. Er bezeichnet die derzeitigen Diskussionen als Interessensfindungen und Abwägungen. "Das ist ein Prozess, zu dessen Durchführung allein der Stadtrat autorisiert ist. Ich bin davon überzeugt, dass es am Ende einen qualitativ hochwertigen Ratsbeschluss gibt, der allen Beteiligten den richtigen Lösungsweg aufzeigen wird."
Beim Thema Contracting wird Chemelli konkreter: "Das steht in unserem Gesellschaftsvertrag. Wir dürfen auf diesem Geschäftsfeld tätig werden", sagt er und verweist auf die Unternehmenszwecke der Stadtwerke, die den Handel mit Gas und Wasser, den Betrieb der zwei Tiefgaragen und das Contracting umfassen.
So könnten die Stadtwerke zum Beispiel den Einbau der Heizungsanlage im Neubau der Grundschule Dieker Straße übernehmen. "Wir stellen dann die Wärmelieferung und nicht mehr nur das Gas zur Verfügung", erläutert Chemelli. Die Wärmelieferung bestehe dann aus einem energiewirtschaftlichen und einem finanzwirtschaftlichen Anteil, sprich dem Gas und der Rate für den Heizungseinbau.
Denkbar sei auch ein Wassercontracting, zum Beispiel für Sprinkleranlagen oder sanitäre Bereiche wie Duschen und Toiletten in Sporthallen. Die Stadtwerke würden wieder die dafür notwendigen Investitionen tätigen und dann nicht nur das Wasser, sondern auch die Raten zum Abzahlen der installierten Anlagen in Rechnung stellen.
Umsatz und Gewinn Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Haan lagen für die Zeit vom 1.Januar bis 31.Dezember 2006 bei 16538651,78 Euro (2005: 15033921,77 Euro). Der Jahresüberschuss betrug 394985,38 Euro (542453,48 Euro).
Mitarbeiter Die Stadtwerke haben im vergangenen Jahr 32,7 Mitarbeiter beschäftigt.
Effizienz Die Stadtwerke Haan sind ein schlankes und effizientes unternehmen, der Umsatzerlös pro Mitarbeiter liegt bei 505769,17 Euro.
Gas Das Gasrohrnetz ist 128,2 Kilometer lang, 1237 Meter davon wurden 2006 ausgewechselt. Die Gasbezugsmenge lag bei 253,253 Millionen kWh (2005: 259,645 Mio. kWh).
Wasser Das Wasserrohrnetz wurde 2006 um 338 Meter auf 133,2 Kilometer erweitert, 2127 Meter wurden ausgewechselt. Das Wasseraufkommen (Bezug und Förderung) lag bei 1,869 Millionen Kubikmeter (2005: 1,792 Millionen Kubikmeter)
Tiefgaragen Die Stadtwerke Haan betreiben zwei Tiefgaragen mit insgesamt 503 Stellplätzen (Dieker Straße: 353 Plätze; Schillerstraße: 150 Plätze). Die Gesamtzahl der Einfahrten lag bei 177451 (2005: 178726), die Zahl der Dauerparker bei 320.
