Bürgerbus rollt in den Wahlkampf

aussicht Der Vorsitzende des Bürgerbusvereins hofft, dass CDU und FDP ihre ablehnende Haltung noch vor der Kommunalwahl korrigieren.

Erkrath. Die Flamme brennt niedrig und flackernd, sie erlischt jedoch nicht vollständig. Seit Jahresbeginn köchelt das Thema "Bürgerbus" auf niedriger Flamme, nachdem CDU und FDP klar gestellt haben, in diesem Jahr keinen Cent für die Umsetzung des Projektes im städtischen Haushalt bereitzustellen.

Die Hoffnung, dass auch langsames Garen ans Ziel führt, hat Jürgen Hampel, der Vorsitzende des Bürgerbusvereins, nicht aufgegeben.

Nachdem sich dessen Mitglieder vom Schock der gesperrten Gelder erholt und den Gedanken daran, den Krempel hinzuschmeißen und den Verein aufzulösen, verworfen hatten, "mussten wir der Rheinbahn mitteilen, wie der Stand der Dinge ist".

Das habe das Engagement des Verkehrsbetriebes, das die Konzession für den Bürgerbus erteilen muss, nicht gerade gesteigert.

Jürgen Hampel, Vorsitzender des Bürgerbusvereins

Hampel: "Die Kalkulation steht jedoch jetzt mit wenigen Ausnahmen, so dass wir sie dann an die Stadt schicken können." Der Inhalt birgt nicht den Stoff für Jubel-Arien.

Da die Rheinbahn weniger Kosten zu übernehmen bereit ist, als zunächst erhofft, "müsste die Stadt jährlich um die 10000 Euro zahlen". Hinzu kommen einmalig 30000 Euro für das Aufstellen der Haltestellen. Wobei Hampel der Meinung ist, dass es da auch preiswerter geht.

Solche Einschätzungen bleiben so lange Makulatur, wie CDU und FDP weiter blocken. Ein Gespräch mit CDU-Fraktionsvorsitzendem Wolfgang Jöbges habe aber verdeutlicht, dass Bewegung möglich ist, meint Hampel, der als Mitglied der SPD mit politischen Techniken vertraut ist. "Da finden durchaus noch Überlegungen statt."

Und dann wird ja noch im Frühjahr 2009 ein neuer Stadtrat gewählt. Die Vermutung, dass der Bürgerbus mit Vollgas als Thema in den Wahlkampf geschickt wird, weist Hampel zumindest nicht von Hand.

Sollte vor dem Hintergrund von Wahlversprechen ein Umdenken bei der aktuellen Mehrheit einsetzen, "könnte ein Bürgerbus frühestens im Sommer nächsten Jahres fahren", so Hampel. Allein die Lieferzeit für das Fahrzeug betrage sechs Monate.

Ob das Nahverkehrsmittel, dass Erkraths "schwarze Löcher" bei der Anbindung stopfen soll, noch Chancen hat, wird im Herbst deutlich, wenn die endgültige Kostenkalkulation im Planungsausschuss zur Diskussion gestellt wird.