Haan: Franzosen rufen "au revoir"

Jugendaustausch: Nach zwei Wochen sind zehn Jugendliche aus der Partnerstadt Eu verabschiedet worden.

Haan. Camille ist sich sicher: "Am besten hat mir der Besuch im Phantasialand gefallen." Der 14 Jahre alte Junge aus Eu hat mit neun anderen Jugendlichen zwei Wochen in Haan verbracht. Auf dem Programm standen für die Jugendlichen aus der französischen Partnerstadt unter anderem Ausflüge nach Köln, Oberhausen und ins Neanderthal Museum.

"Der Höhepunkt wäre eigentlich die zweitägige Tour nach Münster gewesen. Leider war das Wetter so schlecht, dass wir dort kaum etwas unternehmen konnten", bedauert Martina Finke. Die gebürtige Haanerin lebt seit drei Jahren in Eu und begleitete die Jugendlichen. Ein regelmäßiges Austauschprogramm gibt es seit 1967. Im kommenden Jahr werden sich wieder Haaner Jugendliche auf den Weg nach Frankreich machen.

"Da werde ich auf jeden Fall dabei sein", freut sich Caroline (12) schon. Wie ihre Freundin Pia (12), die allerdings in der Schule keinen Französischunterricht hat. "Der Austausch kam ganz spontan für mich. Meine Mutter hat in der Zeitung gelesen, dass noch eine Gastfamilie gesucht wird. Und schon war Camille bei uns zu Hause und ist inzwischen ein guter Freund für mich geworden." Auch ihre Mutter ist von dem Austausch begeistert: "Camille war nett, pflegeleicht und unkompliziert. Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht und würden jeder Zeit wieder einen Gast aufnehmen."

Dass Sprachkenntnisse bei dem Jugendaustausch nicht im Vordergrund stehen, bestätigt Betreuerin Stephanie Fuchs (19): "Probleme gab es da noch nie. Notfalls hilft Englisch weiter." Stephanies Familie hatte die französische Betreuerin Coralie (18) bei sich zu Gast, die nur wenig Deutsch spricht.

"Mit der Zeit hat sie schon viel gelernt", bestätigt Stephanie. Sie selbst nimmt bereits seit vier Jahren an dem Austausch teil und hatte Französisch sogar im Abi. "Ich liebe diese Sprache, und es ist einfach schön, wenn man mit den anderen kommunizieren kann."

Am Samstag hieß es wieder "au revoir" für die Elf- bis 16 Jährigen, denn ihr Besuch ging zu Ende.

Martina Finke fand den Besuch in ihrer Heimatstadt sehr gelungen. "Es ist wirklich sehr schön, dass diese Städtepartnerschaft so intensiv gepflegt wird." Allerdings sei es immer schwieriger, neue Programmpunkte zu finden, denn viele Jugendliche machen nicht nur einmal bei dem Austausch mit. "Geplant ist in Zukunft auch eine Art Praktikantenaustausch", so Finke. "Oberschüler aus Eu kommen dann nach Haan, um sich in der deutschen Industrie oder im Tourismus umzublicken."