Bürgerhaus in Erkrath: Mieterhöhung für Feiernde
Die Gebühren für die Vermietung sollen nach sieben Jahren angehoben werden.
Erkrath. Davon träumt die Welt: Privat feiern, und alle zahlen mit. In Erkrath ist dieser Wunsch längst gängige Praxis: Wer im Bürgerhaus Hochdahl eine Hochzeit oder einen Geburtstag feiert, wird von der Stadt - und damit den Bürgern als Steuerzahler - kräftig bezuschusst.
Für die große Feier samt Kosten für Strom, Wasser und Heizung, inklusive Endreinigung, Nutzung der Licht- und Tonanlage sowie Personalkosten für den Hausmeister werden 265 Euro berechnet. "Uns kostet sie allerdings fast das Doppelte, nämlich 500 Euro."
Das hat der Leiter des Amtes für Schule, Kultur und Sport, Ulrich Schwab-Bachmann, ausgerechnet. Damit wird die Privatfete von der Öffentlichkeit mit 235 Euro bezuschusst. "Der Grund ist, dass bei der Vermietung des Bürgerhauses an Privatleute die gleichen Tarife wie für Vereine gelten", sagt Schwab-Bachmann.
Das dürfe so nicht weitergehen, befand er, und ließ sich von politischer Seite den Auftrag erteilen, eine Vorlage mit einem moderaten Anstieg der Mietkonditionen zu erarbeiten.
Das liegt nun vor und macht Schluss mit der Schieflage zwischen Bürgerhaus und Stadthalle, für die Privatleute längst höhere Tarife als Vereine zahlen müssen. Das soll künftig auch fürs Bürgerhaus gelten. "Dann stellen wir genau die 500 Euro in Rechnung, die uns die Vermietung kostet", so Schwab-Bachmann.
Vereinen werden für die Nutzung des Bürgerhaus 30 Euro mehr als bisher zugemutet - dann 295 Euro. "Das tut den Vereinen ein wenig, aber nicht sehr weh. Außerdem sind die umliegenden Städte deutlich teurer."
Dass Privatleute in großes Wehklagen ausbrechen, glaubt Schwab-Bachmann nicht: "Wir haben bereits erste Anfragen für Feiern in 2010. Wenn wir dann sagen, dass die Miete dann wahrscheinlich knapp das Doppelte im Vergleich zu heute beträgt, schreckt das nicht ab."
Ob auch Erkraths Vereine die Mieterhöhung stoisch tragen, mag er nicht prognostizieren - zumal auch die Tarife für die Anmietung der Stadthalle um rund 15 Prozent angehoben werden sollen.
Wenn allerdings Chöre Konzerte geben oder Theatergruppen auftreten, sei damit zu rechnen, dass die Einnahmenseite die der Ausgabe deutlich übersteige, so Schwab-Bachmann - die der Vereine, nicht der Stadt.