Christiane Müschenich will die Integration vorantreiben
Ihr Ziel: Vorurteile abbauen und Flüchtlingen zu Arbeit verhelfen.
Mettmann. Die Diakonie und die Evangelische Kirchengemeinde Mettmann leisten ihren Beitrag zur Integration der Flüchtlinge. Sie haben Christiane Müschenich als Mitarbeiterin gewinnen können. Sie arbeitet seit Januar 30 Stunden in der Woche mit den Flüchtlingen und hilft Brücken zu bauen.
„In den ersten 100 Tagen ging es darum, die vielfältigen Unterstützungsangebote kennenzulernen und zu sammeln, Kontakte für die zukünftige Arbeit zu knüpfen und erste Umsetzungsschritte einzuleiten“, sagt Christiane Müschenich. Sie arbeitet eng mit der Caritas, der Stadt und den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern zusammen. „Ich frage die beruflichen Qualifikationen der Flüchtlinge ab und stelle Kontakte zur Handwerkskammer und zum Integration-Point her.“
Das Problem in Mettmann: Viele Flüchtlinge suchen einen Praktikumsplatz, um einen Einblick in den Arbeitsmarkt zu bekommen. „Interessierte Unternehmen, die einen Praktikumsplatz zur Verfügung stellen möchten, können gerne mit mir Kontakt aufnehmen.“ Für Studieninteressierte, so Müschenich weiter, werden Kontakte zu Beratungsstellen der Hochschulen geknüpft.
Ein zweiter Schwerpunkt ihrer Aufgabe liegt in der Förderung eines offenen Dialoges zwischen den Gemeindegliedern und den Flüchtlingen. „Oft gibt es Ängste und Vorbehalte gegenüber Flüchtlingen“, sagt Pfarrer Jürgen Artmann. Die Kirche wolle eine Sensibilisierung für die kulturelle, religiöse und soziale Vielfalt. Es gehe darum mit Beteiligungsprojekten und individuellen Begegnungsmöglichkeiten die gesellschaftliche Vielfalt als Bereicherung zu erleben. Erste Projekte seien in Vorbereitung. Im Auftrag der Stadt soll ein Hilfsangebot zur Erstorientierung für neue Flüchtlinge entwickelt werden.
Christiane Müschenich hält auch zweimal in der Woche in der Unterkunft an der Seibelstraße Sprechstunden für Flüchtlinge ab. Dort leben derzeit rund 80 Flüchtlinge. Seit Januar sind keine neuen Flüchtlinge nach Mettmann gekommen. Die Stadt will deshalb nicht den gesamten Benninghof als Unterkunft, sondern nur „kleine Einheiten für 50 bis 60 Personen anmieten“, sagte gestern Bürgermeister Thomas Dinkelmann. „Wir wollen nicht den Fehler begehen, den andere Kommunen machen, uns langfristig zu binden, wenn kein Bedarf vorhanden ist.“
Die angemieteten Wohnungen in der Stadt, die als Zwischenlösung dienten, werden nach und nach wieder zurückgegeben. Definitiv vom Tisch, so Dinkelmann, ist die Idee, auf dem Sportplatz an der Gruitener Straße Container für Flüchtlinge aufzustellen.
Christiane Müschenich ist unter der Telefonnummer 02104/2335341 zu erreichen.