Der Traum von Haus wird teurer
Wer den Traum vom eigenen Haus wahr machen will, ist im Kreis Mettmann mit durchschnittlich 422 000 Euro dabei.
Kreis Mettmann. Ob Reihenhaus oder Doppelhaushälfte — für Neubauten müssen die Bürger im Kreis Mettmann immer tiefer in die Tasche greifen. „Wir haben einen Durchschnittspreis von 422 000 Euro ermittelt. Das sind rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt der Vorsitzende des Grundstücksgutachterauschusses des Kreises Mettmann, Wolfgang Schwandke, gestern bei der Vorstellung der Zahlen.
Im Jahr 2016 wurden in den Städten des Kreises (außer Ratingen und Velbert) 3376 Kauffälle registriert. Dabei sind rund 859 Millionen Euro umgesetzt worden. Die Größe der verkaufen Flächen betrug 302 Hektar. Damit hat sich die Zahl der Kauffälle um rund zehn Prozent zu 2015 verringert. Aber: Der Geldumsatz ist nur um ein Prozent zurückgegangen. Das heißt, die Immobilien sind deutlich teurer geworden. Die meisten Käufe gab es im Südkreis (Langenfeld und Hilden), die wenigsten in Wülfrath.
Der Mittelwert aller Kaufpreise für unbebaute Grundstücke liegt bei rund 450 Euro/Quadratmeter und somit etwa 14 Prozent höher als im Vorjahr. „Das heißt aber nicht, dass in guten Lagen auch bis zu 600 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden“, sagt Schwandke. In Mettmann, Langenfeld und Erkrath sind die Preise für unbebaute Grundstücke gestiegen, in den restlichen Städten in etwa auf Vorjahresniveau. Das höchste Preisniveau für Wohngrundstücke liegt in Hilden, Haan und Langenfeld. Die Städte liegen sind sogar unter den „Top 10“ im Land NRW. In Hilden bewegen sich die Bodenrichtwerte maximal um 470 Euro/Quadratmeter im Bereich Luisenstraße/Augustastraße, während sie in Haan zwischen maximal bei 500 Euro/Quadratmeter im Haaner Süden im Musikantenviertel liegen. In Heiligenhaus war ein Grundstück dagegen schon für 195 Euro/Quadratmeter zu bekommen. Der Gutachterausschuss hat Konsequenzen gezogen und deshalb den Bodenrichtwert erhöht. In Mettmann um 30 Euro/Quadratmeter, in Langenfeld um 20 Euro/Quadratmeter und in Erkrath um 10 Euro/Quadratmeter.
Bei den Neubauten ziehen die Preise kräftig an. Ein Durchschnittspreis von 422 000 Euro für neu gebaute Reihenhäuser oder Doppelhaushälften ist eine bislang nicht gekannte Dimension. In die Auswertung des Ausschusses flossen 80 von insgesamt 104 verkauften neu gebauten Häusern. Allerdings: „Preisvergleiche zu den Vorjahren sind in der Regel nicht aussagekräftig, weil Baugebiete und Grundstücke nicht gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt sind und auch die Neubauten in ihrer Bauweise häufig nicht vergleichbar sind“, sagt Schwandke. Rechnet man den Verkauf der gebrauchten Häuser hinzu, werden in den acht erfassten Städten des Kreises überwiegend Preise zwischen 250 000 und 350 000 Euro erzielt. Diese Werte ergeben sich aus dem Verkauf von 516 Häusern im Jahr 2016.
Rund 1800 Eigentumswohnungen — ob neu oder gebraucht - wechselten im vergangenen Jahr den Besitzer. Die meisten Eigentumswohnungen wurden für 100 000 bis 200 000 Euro bei einer Wohnungsgröße von durchschnittlich 60 bis 100 Quadratmeter veräußert. Viele Eigentumswohnungen haben drei Zimmer. Eigentumswohnungen mit mehr als vier Zimmern werden kaum auf dem Markt gehandelt. Doch auch hier werden Spitzenpreise erzielt. In Monheim wurden für eine Eigentumswohnung mehr als 3470 Euro/Quadratmeter bezahlt.
Mehr Werte sind im Internet zu finden.
www.gars.nrw.de/ ga-kreis-mettmann