Die Aulen feiern Erntedank wie in alten Zeiten
Bei einer traditionellen Kaffeetafel im Stadtgeschichtshaus und Geschichten auf Platt kamen die Mitglieder zusammen.
Mettmann. Die Kaffeetafel im Stadtgeschichtshaus ist reich gedeckt mit Stuten und Schwarzbrot, Schmalz. Pflaumenmus und Kuchen. „Das hat alles Erika Krüger gebacken und vorbereitet“, lobt Anita Schäfer. Die zweite Vorsitzende der Aulen Mettmanner hat das traditionelle Erntedankfest organisiert.
„Früher war das vor allem auf den Höfen eine große Feier. Wir halten das wach und erinnern daran — auch in den Geschichten und Gedichten, die unser Baas Helmut Kreil und Rudolf Meincke auf Platt vortragen.“
Die lokale Mundart beherrschen nur noch wenige, für den Heimatverein ein Grund mehr, sie zu pflegen. Jeden zweiten Dienstag im Monat bietet er daher um 19 Uhr einen Kurs im Stadtgeschichtshaus an. „Da müsste ich eigentlich auch hingehen, denn ich kann auch kein Platt“, sagt Anita Schäfer lachend.
Dabei war der stadtbekannte Heimatdichter, der auf dem Jubiläumsplatz in Bronze verewigt ist, der Bruder ihrer Mutter. „Meine Eltern wollten aber immer, dass ich Hochdeutsch spreche, obwohl sie sich untereinander immer nur in Mundart unterhalten haben.“ Heute bedauert die Mettmannerin es, dass sie den lokalen Dialekt nie erlernt hat. „Es ist ein bisschen schade.“
Doch bei ihren zahlreichen Aufgaben gehe manches unter. „Denn wir sind nicht nur ein Heimat-, sondern ein Bürgerverein und mischen uns auch in aktuelle Diskussionen wie die neue Verkehrsführung oder den Abriss alter Häuser ein.“
Beim Erntedankfest steht allerdings die Geselligkeit im Mittelpunkt. Die Mitglieder sitzen um die lange Tafel versammelt, klönen miteinander und lauschen dem fröhlichen Pfeifen aus der Drehorgel, der Klaus Haxel immer neue Melodien entlockt. Ein bisschen ist es an diesem Tag wie in der guten alten Zeit. domi