Die Familienkarte: Ein Sparschwein für Familien
Bis Monatsende will die Verwaltung hunderte von Geschäften und Betrieben anschreiben und um Angebote für Preisnachlässe bitten.
Erkrath. Vier Pizzen bestellen, drei bezahlen. Drei Personen beim Friseur anmelden, aber nur den Tarif für zwei Haarschnitte an der Kasse entrichten. Solche Verbraucherträume sollen für Familien wahr werden. Am Donnerstag tagt zum ersten Mal verwaltungsintern eine Lenkungsgruppe für die Einführung der Familienkarte. Gestern sprach deren Leiter, Jugendamtschef Uwe Krüger, mit der WZ bereits über Inhalte. "Ende Januar werden wir hunderte von Geschäftsleuten anschreiben und um ein Angebot bitten", formulierte Krüger das weitere Vorgehen bei der Verwirklichung des politischen Beschlusses, eine Familienkarte einzuführen. "Die Antworten sollen bis Anfang März vorliegen." Darin müssen der Einzelhändler, der Handwerker, der Vereinssprecher oder die Stadtwerke als Betreiber des Hallenbades konkret formulieren, wie sie eine Familie zu entlasten gedenken. "Das ist ihnen natürlich selbst überlassen, wie hoch der Rabatt ausfällt", sagt Krüger. "Wir wollen da keine Show-Nummer draus machen." Uwe Krüger, Koordinator der Familienkarte bei der StadtverwaltungWichtig sei, dass das Angebot realistisch ist. "Es kann nicht angehen, dass ein Friseur einen Familienrabat nur montags zwischen 10 und 12 Uhr gewährt - zu einer Zeit also, wenn die meisten Friseure geschlossen haben und Kinder in der Schule sind." Die Rabattvorteile müssten von Familien flexibel genutzt werden können. "Wir wollen da ganz groß ran und keine bloße Show-Nummer draus machen", so Krüger. Daher soll auf ein Antragsverfahren bei der Zuweisung der Familienkarte verzichtet werden - anders als in Hilden, das als einzige Stadt im Kreis Mettmann neben Haan bereits eine Karte für Familien anbietet. "Wer im Meldeamt als Familie bekannt ist, erhält die Karte samt Broschüre der Unternehmen, die sich an der Aktion beteiligen, und deren Leistungen", so Krüger. Ob sie genutzt werde oder nicht, sei dann Sache des Besitzers. Während Krüger die Zahl der Familien mit nicht volljährigen Kindern noch ermitteln muss, "ist klar, dass wir auch die Leistungen der Stadt auf den Prüfstand stellen. Wobei Kinder bei den meisten Gebührensätzen, wie denen für Jugendmusik- und Volkshochschule, bereits berücksichtigt werden."