Die Fans bleiben dem Blues treu

150 Besucher fanden sich beim Bluesfestival in der Aula des Gymnasiums ein.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. In Erinnerung an Mettmanns legendären „Mr. Blues“, Wolfgang Pieker, gab es auch in diesem Jahr ein Bluesfestival, organisiert von Petra und Benjamin Pieker. Wie zu den Anfängen der früheren Blueswoche, die zu den Highlights der kulturellen Aktivitäten in Mettmann gehörte und weit über die Region heraus bekannt war, fand sich die Bluesgemeinde in der Aula des Konrad-Heresbach-Gymnasium ein. Es waren eher die mittleren und älteren Jahrgänge, die zu den etwa 150 Besuchern zählten, aber den gebührenden Rahmen eines stilvollen Bluesabends bildeten. „Es ist eigentlich schade, dass die jüngeren Leute mit dem Blues nicht mehr viel anfangen können und andere Musik bevorzugen“, sagte Ex-Stadtdirektor Horst Masanek.

Er outete sich als großer Freund dieser Musikrichtung und erklärte, dass er früher Stammgast bei der Blueswoche gewesen sei. „Ich kann mich noch gut erinnern, als es hier in der KHG-Aula Freitagsabends zum Abschluss „Top of the Crop“ hieß und die Künstler zum großen Finale ein gemeinsames Konzert gaben.“ Petra und Benjamin Pieker bewiesen bei der Verpflichtung der Künstler ein glückliches Händchen. Den „Eisbrecher“ machte Pianist Bastian Korn. Er bot ein facettenreiches Programm, das über Chuck Berry, Jerry Lee Lewis bis gar zu den Beatles reichte. „Der Blues hat eine große Bandbreite. Selbst die Beatles ließen sich von dieser musikalischen Stilrichtung inspirieren“, erläuterte Bastian Korn. Für seine Interpretation der Beatles Songs „Lady Madonna“ und „The Long and Winding Road“ erhielt der Pianist viel Beifall. Ihm folgte mit Spencer Bohren eine Ikone der früheren Mettmanner Blueswochen. Benjamin Pieker, Sohn des Nestors der Blueswoche, war sichtlich stolz, dass es ihm gelang, den US-Amerikaner Spencer Bohren zu verpflichten.

Dieser bemerkte lächelnd, dass er Benjamin bei seinem Freund Wolfgang in Mettmann erstmals begegnet sei, als dieser noch ein kleiner Junge war. Spencer Bohren, der im Mekka des Blues, im US-amerikanischen New Orleans lebt, viele Tonträger veröffentlichte und regelmäßig durch Europa tourt, beeindruckte beim Bluesfestival mit seinem exzellenten Gitarrenspiel und seiner melancholischen Stimme.

Den krönenden Abschluss eines rundum gelungenen Abends bildete das Duo Dave Peabody & Regina Mudrich. Dave Peabody, einer der besten Bluesgitarristen Englands, war früher mehrfach mit verschiedenen Partnern bei der Blueswoche. Diesmal gelang es ihm mit der Violinistin und Musikwissenschaftlerin Regina Mudrich bei einem Streifzug durch den Blues, einen Glanzpunkt zu setzten.