Die Fremde im Steinbruch: Mord in der Idylle
Haan hat es zu kriminalistischen Ehren gebracht. Die Mettmanner Autorin Nortrud Boge-Erli verlegte die Handlung ihres Thrillers nach Gruiten Dorf und Umgebung.
Haan. Lesenswert, weil gut sind Bücher von Nortrud Boge-Erli immer. Das wissen bisher zwar eher Kinder und Jugendliche als Erwachsene. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. In Haan wird es werden. Denn mit "Die Fremde im Steinbruch" legte die Kinderbuchautorin aus Mettmann jetzt einen Thriller vor, der in und um Gruiten Dorf spielt. Schon allein das ist Grund genug, den Krimi zu lesen. Spannend ist er obendrein. Und folgendes hat sich zugetragen: Joscha entdeckt auf einem Spaziergang die Leiche einer Frau. Sie treibt im Wasser einer Kiesgrube und lässt ihn fortan nicht mehr los. Wer war die Tote? Geht in dem idyllischen Ort etwa ein Mörder um?
Dann verschwindet auch noch die Mutter von Joschas Freundin Julia. Nun ist der Junge erst recht alarmiert, zumal Judiths Vater behauptet, seine Frau sei vorzeitig in den Australien-Urlaub abgereist. Dort aber kam sie nie an. Schließlich schaltet sich die Polizei in den Fall ein, nachdem Joscha das verlassene Auto der Vermissten entdeckt. Und er weiß etwas, was weder Judith noch die Ermittler auch nur ahnen. . .
Nortrud Boge-Erli hat eine mitreißende, spannende, zuweilen atemberaubende Geschichte erfunden. Stilsicher und nie um neue Wendungen verlegen, fesselt sie ihre Leser an den Fall. Da verzeiht ihr der Ortskundige gern die kleinen künstlerischen Freiheiten bei der Beschreibung. "Ich weiß natürlich, dass die Grube sieben seit längerer Zeit kein Wasser mehr enthält, aber um der Geschichte willen musste ich Winterregen hineinfallen lassen", schreibt Boge-Erli im Vorwort. Ganz egal, denn 159 kurzweilige Seiten entschädigen dafür.
"Die Fremde im Steinbruch" von Nortrud Boge-Erli ist im Patmos-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.