Die letzten Flüchtlinge verlassen die Turnhallen
Nach den Osterferien soll der Rückbau in den bisherigen Unterkünften abgeschlossen sein.
Mettmann. Am Freitag haben die letzten 81 Flüchtlinge die Notunterkunft des Kreises an der Flurstraße und Koenneckestraße verlassen, so dass der Kreis unverzüglich mit dem Rückbau beginnen kann. Nach den Osterferien sollen die beiden Hallen in einwandfreiem Zustand wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. In dieser Woche wird das Liegenschaftsamt des Kreises sich einen Überblick über die notwendigen Sanierungsarbeiten verschaffen.
Absehbar ist schon jetzt, dass insbesondere die Flure und die Sanitärbereiche einer Renovierung bedürfen. In den Hallen selbst dürfte sich der Renovierungsaufwand dank der zum Schutz des Bodens verlegten Spezialplatten in Grenzen halten. Vom Kreis für den Betrieb der Notunterkunft angeschaffte Ausstattungsgegenstände, die Eigentum des Landes sind, werden zunächst zwischengelagert, kleinere Mengen Verbrauchsmaterial werden an noch bestehende Unterkünfte in den kreisangehörigen Städten abgegeben.
In den fünf Monaten seit der Erstbelegung der 300 Personen fassenden Einrichtung am 14. September 2015 wurden 925 Menschen in der Notunterkunft aufgenommen. Trotz wenig komfortabler Bedingungen haben sich die Bewohner in der Unterkunft wohlgefühlt. „Nicht selten gab es beim Abschied Tränen — vor allem bei den Kindern, aber auch beim Betreuungspersonal“, so Andreas Steinmetz von der Einrichtungsleitung des Kreises.
Landrat Thomas Hendele ist froh, dass alle Herausforderungen, die mit dem Betrieb der Notunterkunft verbunden waren, „bravourös gemeistert wurden“. Den Helfern sprach er seinen Dank aus: „Zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Kräfte des Kreises und der Hilfsorganisationen — insbesondere DRK und THW — haben die Flüchtlinge aufopferungsvoll versorgt und betreut.“ Unschätzbare Dienste haben auch die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und die kreisweit tätigen ehrenamtlichen Dolmetscher geleistet.
„Allen, die dazu beigetragen haben, dass die Flüchtlinge bei uns eine menschenwürdige Aufnahme gefunden haben, dass sie sich sicher fühlen konnten, mit Kleidung und Nahrung versorgt und mit Respekt behandelt wurden, können wir nicht genug danken“, sagte Hendele. Nicht zuletzt dankte er der Mettmanner Bevölkerung, insbesondere den Nachbarn der Notunterkunft, den Schülern des Berufskollegs und den Vereinsportlern.