Ehrenamtler sind für Kinder da

Die Mettmanner Ortsgruppe des Kinderschutzbundes betreut Kinder bei den Hausaufgaben. Auch Opfer sexueller Gewalt werden unterstützt.

Foto: Janicki

Mettmann. 2450 Stunden leisteten Ehrenamtler im vergangenen Jahr im Auftrag des Kinderschutzbundes im Ortsverband Mettmann. „Hier müssen wir uns immer wieder bewusst machen, dass wir ohne diesen enormen Einsatz unsere Arbeit vor Ort nicht leisten können“, sagt die Vorsitzende Anke Krick.

Ursula Tillmann, Stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbundes Mettmann

Das Hauptaufgabengebiet des Mettmanner Kinderschutzbundes ist die Hausaufgabenbetreuung. An zwei Standorten, Rheinstraße und Notunterkunft Danziger Straße, bieten 50 Ehrenamtler und 26 Oberstufenschüler eine Hausaufgabenbetreuung für 80 Kinder an. Die Kinder sind zwischen sechs und 16 Jahre alt und kommen aus Albanien, Deutschland, Irak, Kosovo, Libanon, Pakistan, Polen, Syrien und der Türkei. Die 26 Oberstufenschüler, die die Ehrenamtler bei der Hausaufgabenbetreuung unterstützen, erhalten sieben Euro pro Stunde, so dass an dieser Stelle 9680 Euro im Jahr anfallen, sagt Geschäftsführerin Sylvia El Mohammed.

Die Freiwilligen-Zentrale der Caritas hat im vergangenen Jahr geholfen, dass die Zahl der Ehrenamtler von 31 in 2016 auf 54 in 2017 gestiegen ist. In der Flüchtlingsunterkunft an der Danziger Straße gibt es einen Offenen Treff. Dort wird eine sozialpädagogische Gruppenarbeit nach der Hausaufgabenbetreuung geboten. „Zusätzlich praktizieren wir hier auch intensive Elternarbeit in Form von Elterncafé und Themenabenden“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Ursula Tillmann.

Eingebunden in diese Arbeit sind Awo, Caritas, der schulpsychologische Dienst, die Schulsozialarbeit und der Integrationsrat der Stadt Mettmann. „Weiterhin bieten wir seit drei Jahren ein zusätzliches Gruppenangebot für Flüchtlingskinder an“, sagt Anke Krick.

Doch das ist nicht alles: In Mettmann befindet sich an der Kurze Straße 6 eine Anlaufstelle für sexuellen Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung; und zwar für Kinder aus den Städten Mettmann, Ratingen, Heiligenhaus und Wülfrath. Das bedeutet: Gibt es Beobachtungen, dass Kinder sexuell missbraucht, gegen sie Gewalt ausgeübt wird oder sie vernachlässigt werden, dann können sich Menschen an die Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes in Mettmann wenden. „Wir arbeiten eng mit einer Fachkraft zusammen, die uns unterstützt und eine Verbindung zum Jugendamt der jeweiligen Stadt herstellt“, sagt Sylvia El Mohammed.

In Mettmann habe es im vergangenen Jahr 54 Fälle beziehungsweise Hinweise, in Ratingen 117, in Heiligenhaus 41 und in Wülfrath 17 gegeben. Hinzu kommen noch 16 anonyme Hinweise. Um alle diese Aufgaben erfüllen zu können, ist der Kinderschutzbund auf Spenden angewiesen. Die Ausgaben betrugen im Vorjahr 162 601 Euro.