Entscheidung: Die Stadthalle bleibt
Nach langwierigen Diskussionen um die Zukunft der Stadthalle sind nun im Hauptausschuss die Würfel gefallen: Die Halle wird saniert.
Mettmann. Die Würfel sind gefallen: Die Neandertalhalle wird nicht abgerissen oder geschlossen. Sie wird auch nicht durch ein neues Kultur- und Bildungszentrum ersetzt. Nein, sie wird saniert, und zwar im Bestand, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt. CDU und SPD hatten ihre Mitglieder befragt und die identische Antwort erhalten: Kein Abriss, sondern Sanierung.
Im Hauptausschuss erläuterte Ute Stöcker, Fraktionschefin der CDU, noch einmal den Antrag zur Stadthalle, der auch von der SPD geteilt und mitgetragen wurde. Demnach soll die Verwaltung die weiteren Planungen unter der Maßgabe vorantreiben, die Neandertalhalle zu sanieren. Die CDU geht von einem Investitionsvolumen von vier Millionen Euro aus. Andere (FDP, Grüne) sprechen von mindestens fünf oder sechs Millionen Euro. „Ganz wichtig ist bei der Sanierung, dass die Halle barrierefrei zu erreichen ist“, sagte Stöcker. Denn heute verwehren Stufen Menschen, die gehbehindert sind, den Zugang zur Halle.
Neu ist, dass es zwei Untersuchungen oder zwei Gutachten geben wird. Es soll nämlich vor dem Umbau (Beginn frühestens 2019) Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben werden. Die Experten sollen klären, welche Veranstaltungen in Mettmann nachgefragt werden und was man in Zukunft bewerkstelligen kann, damit sich die Auslastung der Halle verbessert.
In diese Bedarfsanalyse „grätschte“ Bürgermeister Thomas Dinkelmann hinein. Was passiere denn, wenn die Bedarfsanalyse zu dem Ergebnis komme, dass nur noch Veranstaltungen bis zu 300 Gästen nachgefragt würden und der Theatersaal viel zu groß, oder das Foyer ebenfalls zu üppig dimensioniert sei. Alles umbauen im Bestand? Das gehe doch gar nicht, sagte Dinkelmann.
Florian Peters, SPD
Ute Stöcker sprach von einem „Horrorszenario“, das der Bürgermeister an die Wand male. Seine Meinung, Kulturveranstaltungen in Mettmann in die Schulaulen, den alten Königshof, die Kulturvilla oder den Club „K“ zu verlegen, sei geprüft und als unrealistisch verworfen worden, sagte Florian Peters, Fraktionsvorsitzender der SPD.
„Wir wollen nicht noch mal zwei oder drei Jahre rumeiern, wir fordern die Sanierung der Stadthalle ohne Wenn und Aber“, so Peters. Ein Planungsbüro soll untersuchen, wie die Halle umgebaut und was saniert werden müsse. Für beide Analysen (Bedarf und Umbau) wollen SPD und CDU 50.000 Euro in den Haushalt setzen. Ferner soll sich künftig ein externes Stadthallen-Management um die Vermarktung und Koordination der Halle kümmern. Die Verwaltung hat jetzt ein Rechtsgutachten eingeholt, das auf 120 Seiten festgestellt hat, dass die Neandertalhalle nicht denkmalschutzwürdig ist. „Die Untere Denkmalbehörde wird also keinen Eintrag vornehmen. Sollte die Obere Denkmalbehörde dies monieren, muss sie den Minister anrufen“, sagte Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec. Bei einer Sanierung im Bestand spiele der Denkmalschutzaspekt nur eine untergeordnete Rolle, so Stöcker.