Erkrath: Aufbruchstimmung bei Kunden und Einzelhändlern

Die Ansiedlung von C&A und anderer Magneten im ehemaligen Hertie-Haus erzeugt Vorfreude.

Erkrath. "Wichtig ist, dass überhaupt etwas passiert", sagt Hanne Wienke. "Schließlich dauerte die Hängepartie schon lange genug." Die Erkratherin ist zufrieden, wenn sie an die Zukunft des alten Hertie-Hauses im Dreieck Bongard-/Bavierstraße/Marktplatz denkt. Dort eröffnete im Sommer ein Fachmarktzentrum mit Rewe als Ankermieter, dem Bekleidungshaus C&A, dem Drogeriemarkt dm, dem Kinderausstatter Ernsting’s family und der Glocken-Bäckerei. Bis zum Stadtfest Anfang Juli soll alles fertig sein.

"Ich finde vor allem die Mischung gut", so Hanne Wienke weiter. "Lebensmittel, Bekleidung, etwas für Kinder, Drogerieartikel und dann auch noch die Möglichkeit, draußen zu sitzen - das passt." Obendrein würden vor allem Erkraths ältere Bürger davon profitieren. "Für sie besteht bald mitten in der Innenstadt die Möglichkeit, wettergeschützt bummeln zu gehen."

Bislang sei Erkrath als Einkaufsstadt doch gar nicht angenommen worden, finden Erika und Johann Dehmer. "Viele Einzelhändler, die sich bei uns versuchten, waren nach anderthalb Jahren wieder weg." Mit dem Fachmarktzentrum mitten in der City ("Das ist mal was anderes") werde sich das hoffentlich ändern - auch, was die Freundlichkeit angeht. "Die Stimmung in den Geschäften war zuletzt teilweise fürchterlich", erinnert sich Johann Dehmer. "Da gab’s kein freundliches Wort mehr, kein ,Guten Tag’, kein ,Auf Wiedersehen’."

Margret Botta von Strick und Stick in der Fußgängerzone glaubt sogar, dass das neue Nahversorgungszentrum zu einem "echten Magneten" wird. Vor allem C& A. "Einen Herrenausstatter gab’s bisher doch überhaupt nicht. Für jedes Hemd, für jede Hose musste nach Düsseldorf gefahren werden."

Als Konkurrenz zur Fußgängerzone sieht sie das neue Projekt nicht. "Das wird sich ergänzen", glaubt Margret Botta. Außerdem habe es in Erkrath doch an allem gemangelt. Von daher "ist alles, was Bewegung hierher bringt, gut für uns und die Stadt".

Das bestätigen auch Marianne Kolanowski und Karl-Rainer Klemm. "Seit der Hertie-Schließung war doch gar nichts mehr los", meinen sie. Nun haben sie die Hoffnung, dass sich das ändert und wieder Leben in die Innenstadt zurückkehrt.

"Dann macht es auch wieder Spaß, sich beim Einkauf einen Kaffee zu gönnen, draußen zu sitzen und das Treiben auf der Straße zu beobachten", sagt Karl-Rainer Klemm. "Das gehört zu einem gemütlichen Stadtbild dazu." Derweil ist Marianne Kolanowski vor allem glücklich, dass mit Ernsting’s family ein Kinderausstatter vor Ort ist. "Für meine Enkel."

Voll des Lobes ob der Dinge, die da kommen, ist auch Jürgen Kellermann. Der Chef der Barmer Ersatzkasse hat seine Büros mitten in der Fußgängerzone und ist froh, "dass ich demnächst um die Ecke einen C&A habe. Da muss ich wohl nicht mehr für jedes Hemd oder jede Krawatte nach Düsseldorf fahren. Ich denke, dafür reichen auch die überschaubaren 1200 Quadratmeter, die C&A angemietet hat, aus."