Erkrath: Sportprojekt für Menschen mit Demenz

Das Demenz-Netzwerk der Caritas bietet in Kooperation mit der Sporthochschule Köln in den Räumen der Begegnungsstätte in der Gerberstraße ein Sportprojekt für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an.

Erkrath. Im Alter lässt die Kraft nach. Vor allem bei Menschen, die unter Demenz leiden, ist das ein Problem. Denn zu den geistigen Beschwerden kommen so noch körperliche Beeinträchtigungen hinzu. Eine Wasserflasche öffnen, sich selbst ankleiden, der sichere Gang: All das fällt schwer, wenn dem Körper die Fitness fehlt.

Deshalb bietet das Demenz-Netzwerk der Caritas in Kooperation mit der Sporthochschule Köln in den Räumen der Begegnungsstätte in der Gerberstraße ein Sportprojekt für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen an. "Wir wollen dadurch die Alltagskompetenz erhalten und steigern", sagt Projektleiterin Ulrike Nieder. In zehn Kraftübungen für Arme und Beine soll die Muskulatur gestärkt werden.

Trainiert wird zweimal in der Woche, die Übungen bleiben unverändert. So soll vor allem den Kranken die nötige Kontinuität vermittelt werden. "Die Übungen reichen von leichtem Hanteltraining bis zur Bewegung mit Beinmanschetten", erklärt Ulrike Nieder den Ablauf der Übungsstunden.

Die Übungen sind für alle Teilnehmer gleich, also auch für die Angehörigen. "Viele Ehepaare nehmen sich zum ersten Mal wieder als Paar wahr und bekommen das Gefühl, etwas gemeinsam zu tun", kennt die Projektleiterin auch die Sorgen und Nöte der Angehörigen, die aus der Rolle des Helfers oft nicht mehr herauskommen. "Dann wird der kranke Mensch nur noch als defizitär erlebt", weiß Ulrike Nieder.

Im Sportkurs wird hingegen gemeinsam trainiert, aber jeder absolviert seine Übungen eigenständig. Insgesamt zehn Paare können an den beiden Kursen teilnehmen. Die Partner müssen nicht mit dem Demenzkranken verheiratet oder verwandt sein. "Das kann auch die Nachbarin sein, die sich in der Pflege engagiert", so Ulrike Nieder.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Eingangstest, danach läuft das Programm insgesamt 24 Wochen. Die Teilnahme ist kostenlos. "Wir bemühen uns darum, dass die Kurse auch nach dieser Anfangsphase dauerhaft stattfinden können", kündigt die Projektleiterin an.